Therapie von Pankreaspseudozysten
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trzyk · S. Maier · A. Busemann · A. Glitsch · C.D. Heidecke Abteilung für Allgemeine Chirurgie, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Klinik und Poliklinik für Chirurgie, Universitätsmedizin Greifswald
Therapie von Pankreaspseudozysten Endoskopie vs. Chirurgie
Pankreaspseudozysten gehören zu den häufigen Komplikationen einer Pankreatitis oder seltener eines abdominellen Traumas. Wann und bei welchem Patienten sich eine Indikation zur operativen oder endoskopischen Intervention ergibt, ist nach wie vor nicht eindeutig geklärt. Ein direkter Vergleich interventioneller endoskopischer Verfahren mit operativen Verfahren in randomisierten Studien fehlt. Es steht zurzeit nur eine Metaanalyse nichtrandomisierter Studien zur Verfügung [1, 2]. Neben den Kenntnissen zur Pathogenese und des klinischen Verlaufs der Pankreaspseudozysten spielt die Erfahrung des behandelnden Zentrums bei der Wahl der Behandlungsstrategie eine wichtige Rolle. Eine zielorientierte Diagnostik (Computertomographie [CT], Endoskopie, Endosonographie) sowie eine interdisziplinäre Zusammenarbeit sind essenziell für die stadiengerechte Therapie.
Verlauf und Pathogenese Pankreaspseudozysten stellen eine typische und häufige Komplikation der akuten und chronischen Pankreatitis dar, seltener treten sie nach einem Trauma auf. Der Ursprung der Pseudozyste besteht in enzymatischen oder nekrotisierenden Veränderungen des Organs und der Auswirkung entzündlicher Prozesse in der unmittelbaren Umgebung mit typischen morphologischen Merkma-
len. Eine Läsion des Hauptpankreasganges oder der Nebengänge führt zu einer persistierenden, lokalisierten Flüssigkeitsansammlung. Die anschließende resorptive Entzündung und Abgrenzung durch junges Granulationsgewebe und später durch Einsäumung mittels Fasergewebe bildet die tatsächliche Pseudozyste. Diese Entwicklung, die schließlich zu der Ausbildung einer dicken Zystenkapsel führen kann, kann 4 bis 6 Wochen in Anspruch nehmen [3]. Diese Kapsel ist gekennzeichnet durch starke Adhärenz mit angrenzenden Strukturen, wie z. B. Magen oder Zwölffingerdarm. Das Fehlen der epithelialen Auskleidung ist das wichtigste Merkmal. Der Zysteninhalt enthält entweder seröse, niedrig visköse oder hämorrhagische Flüssigkeit, oft mit Detritus vermischt. Die Elektrolytwerte sind vergleichbar mit Plasmawerten. Im Gegensatz zu den echten Zysten beinhaltet das Sekret hohe Amylase/Lipase/ Enterokinase (wie z. B. Trypsin) -Werte. Diese hohen Konzentrationen sind Folge der Pankreasgangläsionen und peripankreatischer exokriner Sekretion. Die Enzymkonzentrationen können im Verlauf jedoch abnehmen [4]. D Ohne Läsion der Pankreasgänge
mit Austritt von Pankreasenzymen sowie Andauung des perifokalen Gewebes kommt es nicht zur Ausbildung einer Pseudozyste. Man nimmt an, dass Pankreaspseudozysten zu 70–78% auf der Grundlage einer
a lkoholischen chronischen Pankreatitis entstehen [5]. Die zweithäufigste Ursache ist die idiopathische chronische Pankreatitis (6–16%) oder biliäre Pankreatitis (6– 16%; [6]). Die traumatische Genese ist selten und liegt un
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