Kutane Nebenwirkungen erfordern dermatologisches Konsil

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REPORT


Onkologische Therapie

Kutane Nebenwirkungen erfordern dermatologisches Konsil Unerwünschte Effekte der Krebstherapie verschlechtern die Lebensqualität und bedrohen die Therapietreue. Das gilt auch für Nebenwirkungen an der Haut. Die Zusammenarbeit von Onkologie und Dermatologie kann hier Abhilfe schaffen. FF Weil sie selten lebensbedroh-

lich sind, wird den kutanen Nebenwirkungen der antineoplastischen Therapie oft nicht die gleiche Aufmerksamkeit zuteil wie den Effekten an anderen Organen. Doch auch die unerwünschten Arzneimittelwirkungen an der Haut können dazu führen, dass die Krebsbehandlung unterbrochen werden muss. Seitdem mit der zielgerichteten bzw. Immuntherapie von Malignomen spezielle kutane Nebenwirkungen auftreten, steht die Haut als Ort von Komplikationen aber stärker im Fokus. Ein spanisches Medizinerteam hat dem Thema eine Studie gewidmet.

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Auch unerwünschte Arzneimittelwirkungen an der Haut können zur Unterbrechung der Krebsbehandlung führen

Quelle: Robert Bublak, SpringerMedizin.de

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hautnah 4 · 2020

Dr. Hae-Jin Suh von der Universitätsklinik Pontevedra und Kollegen bezogen 114 Krebspatienten mit insgesamt 177 kutanen Nebenwirkungen der Therapie in ihre Untersuchung ein. [1] Die Tumoren befanden sich bei drei von vier Patientinnen und Patienten im Stadium ­IV, meist handelte es sich um gastrointestinalen, Brust- oder Lungenkrebs. Rund 60 % erhielten eine nichtkonventionelle Behandlung, zuvorderst in Form einer Immuntherapie, gefolgt von ­EGFR- und ­VEGF-​Hemmern. 40 % bekamen eine herkömmliche Chemotherapie, am häufigsten als Kombination von 5-­FU oder eines Derivates mit Oxaliplatin oder Irinotecan, daneben Taxane als Monothe-

rapie oder Regime mit Anthracyclinen bzw. Alkylanzien. Meist milder Verlauf 64 Patienten wiesen einzelne, 37 Patienten zwei und 13 Patienten drei kutane Nebenwirkungen auf. Führend waren dabei Juckreiz (16 %), trockene Haut (14  %), Hand-Fuß-Syndrom (14 %), Alopezie (12 %) und papulopustulöse Eruptionen (10 %). 72 % der Patienten mit Juckreiz wurden mit zielgerichteten Mitteln behandelt.

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Bei Alopezie war die Chemotherapie mit einem Anteil von 80 % die Hauptursache Dagegen trat das Hand-Fuß-Syndrom ausnahmslos unter konventioneller Chemotherapie auf, wobei häufig Capecitabin im Spiel war. Auch bei Alopezie war die Chemotherapie mit einem Anteil von 80 % die Hauptursache. 88 % der papulopustulösen Eruptionen zeigten sich unter ­EGFR-​ Inhibitoren. Therapie der Nebenwirkungen Von den Nebenwirkungen an der Haut verliefen 63 % mild, 30 % waren mäßig und 7 % schwer ausgeprägt. 90 % der Patienten wurden topisch behandelt, mit Kortikoiden, Calcineurinhemmern, Keratolytika und Emollientia. War eine systemische Behandlung erforderlich, so meist mit Kortikosteroiden und/oder systemischen Antibiotika. Eine Prophylaxe gegen Hauteffekte hatten vier der 114 Patienten erhalten, und zwar in Form topischer Antibiotika.

Insgesamt gab es keine signifikanten Unterschiede zwischen konventioneller und zielgerichteter Krebstherapie in Zahl und Schwere der Nebenwirkungen an der H