Neue Zeiten erfordern neue Antworten

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REPORT


editorial

Neue Zeiten erfordern neue Antworten Seit nunmehr einem dreiviertel Jahr hält uns die Coronapandemie in Atem. Jeder von uns hat mittlerweile notgedrungen seine persönliche Antwort auf diese Herausforderung gefunden. Mehr oder weniger gut hat auch das Gesundheitswesen gelernt, mit der Pandemie umzugehen. Einen erneuten Shutdown soll es nicht geben. Stattdessen versucht die Politik, mit einfach verständlichen Ampeln die Ausbreitung der CoronaInfektion einzudämmen und Risikozonen zu markieren. ­L okale Einschränkungen des gewohnten Lebens sind an der Tagesordnung, die Lage wird zunehmend unübersichtlich. ­Unsere persönlichen Planungen haben sich dabei oft genug als Luftbuchungen erwiesen, denken wir nur an den verdienten Urlaub. Das Praxismanagement wird in dieser Zeit zur Herausforderung. Minimierung der Risiken für Personal und Patienten, strikte Durchsetzung der Hygienestandards, Motivation des Praxisteams, intensive Bearbeitung des Themas Sonderzahlungen und Kurzarbeit mit dem Steuerberater. Wie Kollegen mit den Auswirkungen von COVID-19 umgehen und welche Maßnahmen Experten empfehlen, können Sie ab Seite 8 lesen. Wir selbst haben es bisher ohne fremde Hilfe geschafft zu überleben. Auch wenn wir ohne medizinisch nicht notwendige Eingriffe auskommen mussten und oft auch für die Kliniken einsprangen. Da wirkt die Reduktion der Hygienepauschale für Privatpatienten auf den einfachen GOÄ-Satz wie Hohn (seit 1.10.2020 nur noch 6,41 € statt wie bisher 14,75 €!). Zumindest sollte dieser Satz dann für alle Patienten inklusive GKV gelten. Wir finanzieren die GKV weiterhin aus unserem eigenen Topf, was die Erhöhung um 1,25% für kommendes Jahr eindrucksvoll bestätigt. Spannend wird es jetzt im 4. Quartal. Was haben die Politik und das Gesundheitswesen aus der ersten Corona-Welle gelernt? Wann kommt eine Vergütung des Mehraufwands im GKV-Bereich? Bleibt es bei der bestehenden Honorarverteilung im GKVBereich, wenn wir wegen der Hygiene- und Abstandsregeln in der gleichen Zeit nur deutlich weniger Patienten behandeln können? Wie ergeht es den Privatpraxen, wenn unsere Patienten

Dr. Matthias Herbst Generalsekretär ADK e. V.

wegen Corona-Angst daheim bleiben und Termine nicht wahrnehmen? Überhaupt: Wo bleibt auch die finanzielle Anerkennung für die Arbeit der Ärztinnen und Ärzte in dieser schwierigen Zeit? Früher glänzte die Dermatologie durch eine Vielzahl von Zusatzbezeichnungen und Teilgebieten. Heute ärgert es mich noch immer immens, wenn wir wiederum ein Teilgebiet unseres Faches beziehungsweise eine Zusatzbezeichnung meist aus pekuniären Gründen aufgeben; denken wir an die Entwicklung der Andrologie, Phlebologie oder Mykologie. Die meisten dieser Teilgebiete finden sich wegen Unterfinanzierung und mangelndem Interesse nur noch an spezialisierten Zentren. Die aktuelle Entwicklung wird die Verteilungskämpfe in der Medizin auf Dauer eher noch anheizen. Also müssen wir uns strategisch intelligent platzieren. Die ästhetische Dermatologie ist nach wie vor ein Wachstumsgebiet, das sich unter Dermatologen nicht nur hohem