Leichter leben

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REPORT


Leichter leben Gewichtsreduktion bei Typ-2-Diabetes  Die Gewichtsabnahme bildet die ­Basis der Behandlung übergewichtiger Typ-2-Diabetiker. Zu Beginn der Krankheit reicht sie oft aus, so dass auf Medikamente ganz verzichtet werden kann. Eine spezielle Diät gibt es nicht. Eine kalorienreduzierte vollwertige Ernährung und mehr Bewegung führen zum Erfolg.

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iabetes mellitus nimmt weltweit in alarmierendem Ausmaß zu. Nach Angaben des Deutschen Gesundheitsberichts Diabetes 2020 sind derzeit sieben Millionen Deutsche erkrankt. Sorgen bereitet den Experten vor allem der Typ2-Diabetes, der durch eine vererbte oder erworbene Insulinresistenz und Insulinsekretionsstörungen charakterisiert ist. Rund 95% aller Diabetiker in Deutschland leiden an dieser Form der Zuckerkrankheit. Gesichert ist, dass Übergewicht zu den wichtigsten beeinflussbaren Risikofaktoren zählt. Besonders das Bauchfett, auch viszerales Fett genannt, begünstigt die Entwicklung.

Zucker ist in der modernen Diabeteskost zwar nicht verboten, mit zuckerreichen Lebensmitteln sollten adipöse Typ-2Diabetiker jedoch sehr sparsam umgehen. Von einer Gewichtsreduktion profitieren In der Prävention von Diabetes kommt daher der Vermeidung von Übergewicht eine besondere Bedeutung zu. Doch auch Typ-2-Diabetiker mit Präadipositas (BMI-Wert zwischen 25 und 29,9 kg/m²) und Adipositas (BMI-Wert ab 30 kg/m²) profitieren sehr von einer Gewichtsabnahme: _ Sie kann in der Frühphase der Erkrankung eine Remission bewirken _ Sie trägt zu einer Senkung des Gebrauchs von Antidiabetika bei _ Sie senkt das hohe Risiko für Bluthochdruck und Fettstoffwechselstörungen _ Sie steigert das Selbstwertgefühl und die Lebensqualität Das zeigt die britische DiRECT-Studie aus dem Jahr 2017. Fast die Hälfte der übergewichtigen, an Diabetes-Typ-2 erkrankten Probanden mit einem BMI zwischen 27 und 45 kg/m² konnte durch ein Gewichtsreduktionsprogramm mit Ernährungsschulung innerhalb eines Jahres nicht nur überflüssige Pfunde abbauen, sondern auch die Blutzuckerwerte normalisieren, sodass keine Medikamente mehr notwendig waren. Die Studie unterstreicht einmal mehr die

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Empfehlungen zur Behandlung adipöser Typ-2-Diabetiker in der aktuellen Nationalen VersorgungsLeitlinie Typ-2-Diabetes (2020) und den Leitlinien der Fachgesellschaften: Ernährungstherapie, Steigerung der körperlichen Aktivität und Patientenschulung bilden die Basis der Behandlung. Erst wenn diese Maßnahmen erfolglos bleiben, ist die Einnahme von Antidiabetika indiziert.

Das sind die Therapieziele Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) empfiehlt Patienten mit Typ-2-Diabetes und einem BMI von 27 bis 35 kg/m² eine Gewichtsreduktion von mehr als 5% des Ausgangsgewichtes innerhalb von sechs bis zwölf Monaten mit anschließender Gewichtsstabilisierung. Liegt der BMI über 35 kg/m², liegt die Zielvorgabe bei mehr als 10% des Ausgangsgewichts. Dabei soll ein HbA1C-Wert von 6,5–7,5% (48–58 mmol/mol Hb) zur Prävention von Folgekomplikationen und schweren Hypoglykämien angestrebt werden. Für eine 160 cm große und 70 kg schwere Frau mit einem B