Freizeit & Leben
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FREIZEIT & LEBEN
AUSSTELLUNG BAKELIT IM MAK
Kaffeemühle, nach 1930, Sammlung Kargl
Tischlampe, 1945. Sammlung Kargl, © Yves Jujeau, André Mounique
Photo: © MAK/Georg Mayer
Photo: © MAK/Georg Mayer
Eine Hommage an den ersten Kunststoff
BAKELIT. DIE SAMMLUNG GEORG KARGL bis 26. Oktober 2020 Museum für angewandte Kunst – MAK Wien 1., Stubenring 5 Informationen: www.MAK.at
Die Geschichte des Kunststoffs ist nur etwas mehr als 100 Jahre alt, aber auch der erste Vertreter seiner Art war nicht besonders umweltfreundlich. Auf Basis des Kohlenwasserstoffproduktes Phenol entwickelte der belgische Chemiker Leo Hendrik Baekeland den ersten industriell gefertigten, vollsynthetischen Rohstoff, ließ ihn 1907 patentieren und nannte ihn Bakelit. Die Markeinführung erfolgte dann 1920. Der Opa nannte fortan alles, was Kunststoff war, Bakelit. Auch Plastik war für ihn später Bakelit. Aufgrund seines Härtegrades und seiner Hitze- und Säurebeständigkeit war Bakelit zunächst das ideale Material für die Technik und Elektroindustrie im Zeitalter der Konsumgesellschaft und industriellen Massenproduktion. Bakelit ermöglichte aber nicht nur funktionell, sondern auch Form gebend neue Dimensionen. Den vor zwei Jahren verstorbenen Wiener Galeristen und lange Jahre vehement neugierigen Eckpfeiler der Kunstszene Georg Kargl faszinierten diese vielfältigen Objekte, die in der etwa 40-jährigen Blütezeit des Materials hergestellt wurden. So legte er darauf einen Schwerpunkt seiner Sammlungstätigkeit. Ein Ausschnitt daraus ist nun im
MAK – Museum für angewandte Kunst in Wien zu sehen. Elektrische Geräte wie Ventilatoren, Haarföhne, Kaffeemühlen, Bügeleisen und Staubsauger, Kommunikationsmittel wie Telephone, Radio- und Fernsehgeräte und Lautsprecher, die ikonischen Jumo-Lampen aus dem Frankreich der 1920er Jahre, Photoapparate, Fahrzeugmodelle sowie das Babyphon nach einem Entwurf von Isamu Noguchi – gemeinsam ist den im MAK gezeigten Stücken ein ästhetischer Anspruch, der sich aus der Beziehung zwischen Funktion, technologischer Eigenschaft, den gestalterischen Möglichkeiten des Materials und den verfügbaren Produktionsverfahren ergab. Ein markantes Kennzeichen vieler Produkte war beispielsweise das im Art déco sehr populäre „Streamline Design“, das Elemente des Fahrzeug-Designs zur Verringerung des Luftwiderstandes in die Formgebung von Alltagsgegenständen einbezog. Als weder abbau- noch recycelbares Vollsynthetik-Material wird es heute nur noch in Ausnahmefällen eingesetzt. Die Nachfolgeprodukte in Form von Plastik aller Arten haben sich freilich diesbezüglich lange Zeit auch nicht wirklich ausgezeichnet…
BUCH
Eintauchen in nordische Verwirrungen Man sollte sich in der nordischen Sagen- und Mythenwelt einigermaßen auskennen, um den Faden nicht zu verlieren, wenn Stefan Franke in seinem neuesten Roman durch die Wirrnisse seiner Traum-, Wahn- und Realwelten anhand einiger Eckpunkte der alten Heldengeschichten führt. Die Edda, die große Gedicht- und Prosasammlung mag durchaus bekannt sein, bei Sváfnir oder Helgi tut man s
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