Lernen, wie man Menschen im Alter bewegt
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Lernen, wie man Menschen im Alter bewegt Mobilitäts- und Bewegungsförderung in den neuen Rahmenplänen Ein Bildungsziel der Generalistik ist, Auszubildende zu befähigen, Mobilität interaktiv, gesundheitsfördernd und präventiv zu gestalten. Doch wie soll dieser erweiterte Mobilitätsbegriff vermittelt und konkret umgesetzt werden? Bislang sind die Schulen hier auf sich gestellt. Karin Freese
ZUSAMMENFASSUNG In der Versorgung älterer Menschen spielt die Förderung der Mobilität und Bewegungsfähigkeit für den Erhalt der Selbstständigkeit eine bedeutsame Rolle. In der generalistischen Pflegeausbildung wird es darum gehen müssen, umfassende Kenntnisse zu Mobilität und Bewegungsförderung zu vermitteln. Eine Analyse der Rahmenpläne der Fachkommission für den theoretischen und praktischen Unterricht zeigt, dass die Rahmenpläne vielfältige Bezugspunkte für die Vermittlung von Kompetenzen hinsichtlich der Förderung von Mobilität bieten. Allerdings wird es versäumt operationalisierte Fertigkeiten zu beschreiben. Weiterhin liegt ein offenes Curriculum vor, was die inhaltliche Ausgestaltung der Themen den Schulen selbst überlässt und die Bildungsträger vor große Herausforderungen stellt. Schlüsselwörter: Rahmenlehrplan, generalistische Ausbildung, Mobilität, Curriculum, Lebensqualität, Gesundheitsförderung, Prävention
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it der Einführung der Pflegestärkungsgesetze sollte die Pflege weiterentwickelt und die Unterstützung von Pflegebedürftigen und pflegenden Angehörigen ausgebaut werden. Wichtige Meilensteine waren die Einführung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs und die Leistungsausweitung des § 36 SGB XI. Mit diesen Reformen sollte insbesondere der Maxime „ambulant vor stationär“ Rechnung getragen werden. Dieses entspricht wohl auch dem Wunsch der meisten älteren Menschen, trotz Pflegebedürftigkeit in der eigenen Häuslichkeit verbleiben zu können (Schwanenflügel & Fiedler 2020). Eine grundlegende Voraussetzung dafür ist der Erhalt der Selbstständigkeit, die eine autonome Lebensführung ermöglicht und so zu sozialer Teilhabe, Lebensqua-
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lität und subjektivem Wohlbefinden beiträgt. Hierbei spielt die Mobilität eine große Rolle (Blumberg et al. 2012). Entsprechend gewinnen mobilitätsfördernde sowie -erhaltende Maßnahmen für die Pflege im Zuge des demographischen Wandels eine starke Bedeutung. Das hat auch Auswirkungen auf die Ausbildungsinhalte der künftigen Pflegefachpersonen. Mobilität muss als besonderer Aspekt erkannt und betont werden, weshalb es sich als lohnend erweist, die Rahmenpläne der generalistischen Pflegeausbildung diesbezüglich genauer zu betrachten.
Mobilität als Teil des Menschseins begreifen Vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Wandlungsprozesse müssen insbesondere die Konsequenzen der Alterung und die Versorgung älterer Menschen in der Häuslichkeit bei der Qualifizierung der Pflegefachkräfte eine besondere Beachtung erfahren. Der Verbleib in der eigenen Häuslichkeit wird oft durch Selbstständigkeitseinbußen im Bereich der Aktivitäten des täglichen Lebens gefährdet. Für die Aufrechterhaltung
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