Management der Prostatitis und bakteriellen Epididymitis
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In Zusammenarbeit mit der Bayerischen Landesärztekammer Trichomonas vaginalis – ein möglicher Erreger der chronisch bakteriellen Prostatitis.
Management der Prostatitis und bakteriellen Epididymitis Urologie -- Autoren: L. Eismann, Y. Volz, C. G. Stief, G. Magistro
Prostatitis
Dr. med. Lennert Eismann Urologische Klinik und Poliklinik, Campus Großhadern, Ludwig-Maximilians-Universität, München
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Die Prostatitis ist eine Entzündung der Prostata, die sowohl in akuter als auch chronischer Form auftreten kann. Die Prävalenz von Prostatitis-ähnlichen Symptomen wird in der Literatur mit 8,2% angegeben [1] und ist damit eine häufige urologische Diag nose bei Männern im Alter unter 50 Jahren [2]. Die Prostatitis wird entsprechend des National Institute of Diabetes, Digestive and Kidney Diseases (NIDDK) vom National Institutes of Health (NIH) klassifiziert (Tab. 1) [3]. Hierbei werden bakterielle Infektionen (NIH-Typ I: akut; NIH-Typ II: chronisch), das chronische Beckenschmerz-Syndrom (chronic pelvic pain syndrome [CPPS], NIH-
MMW Fortschr Med. 2020; 162 (16)
Typ III) und die asymptomatische, entzündliche Prostatitis (NIH-Typ IV) unterschieden [3]. Eine asymptomatische Prostatitis (NIH-Typ IV) bedarf keiner weiteren Diagnostik oder Therapie und wird daher nicht behandelt. Zur Einleitung eines adäquaten Therapiekonzepts aller anderer NIH-Typen ist eine systematische Diagnostik notwendig. Akute bakterielle Prostatitis Die akute bakterielle Prostatitis (ABP), der NIHTyp I, stellt 10% aller Prostatitiden dar und tritt typischerweise bei Patienten im Alter von 20–40 Jahren oder über 70 Jahren auf [4].
© Kateryna Kon / Science Photo Library / mauritius images
Die akuten Verlaufsformen der Prostatitis und Epididymitis sind meist infektiöser Genese und bedürfen einer antimikrobiellen Therapie. Chronische Verläufe beider Krankheitsbilder können unterschiedlicher Genese sein und führen meist zu einer starken Einschränkung der Lebensqualität der Patienten. Welche Diagnostik in diesen Fällen hilfreich und welches Therapiekonzept erfolgreich ist, erfahren Sie in diesem Beitrag.
FORTBILDUNG
Diagnostik Charakteristisch sind akut einsetzende, starke Beschwerden wie Dysurie, Pollakisurie und UrgeSymptomatik [4]. Typisch sind perineale Schmerzen. Auch allgemeine Abgeschlagenheit und Fieber können auftreten [4]. In diesem Fall sollte eine Sepsis ausgeschlossen werden [4]. Die körperliche Untersuchung sollte eine digital-rektale Untersuchung beinhalten, wobei sich die Prostata meist geschwollen-induriert ertasten lässt [5]. Fluktuationen können auf eine Abszedierung hinweisen. Auf eine Prostatamassage sollte verzichtet werden, um eine Bakteriämie zu vermeiden [5]. Zur Diagnostik bei Verdacht auf eine ABP gehören eine Urinanalyse, die Untersuchung von Nitrit und Sediment des Mittelstrahls sowie die Anlage einer Urinkultur. Die Untersuchung auf Leukozyten und Nitrit im Mittelstrahlurin hat einen posit
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