Rolle der Erregersurveillance und -subtypisierung zur Ausbrucherkennung bei lebensmittelbedingten bakteriellen Infektion

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REPORT


eger1, 2 · M. Mielke1 · E. Tietze1, 2 1 Fachgebiet Bakterielle Infektionen, Robert Koch-Institut, Berlin, Bereich Wernigerode 2 Fachgebiet Bakterielle Infektionen und Nationales Referenzzentrum für Salmonellen

und andere bakterielle Enteritiserreger, Robert Koch-Institut, Bereich Wernigerode

Rolle der Erregersurveillance   und -subtypisierung zur Ausbruch-  erkennung bei lebensmittel-  bedingten bakteriellen Infektionen Sicht der Mikrobiologie – Ziele, Methoden   und Perspektiven der Erregersubtypisierung

Ziele einer Erregersubtypisierung Im Infektionsschutzgesetz (IfsG, Abschn. 2 und 3, Koordination und Früherkennung beziehungsweise Meldewesen) sind die Überwachung von Infektionskrankheiten und die laborgestützte Analyse der Erreger für Deutschland als Aufgabe des Robert Koch-Institutes (RKI) definiert. Zur Unterstützung werden in 3-jährigem Abstand Nationale Referenzzentren (NRZ) und Konsiliarlabore (KL) berufen, die durch die Subtypisierung und Charakterisierung der Erreger zum Erkennen von Ausbrüchen und zu deren Management beitragen und in Ergänzung der Infektionssurveillance gemäß der Meldepflicht in Zusammenarbeit mit dem RKI und dem Öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) eine erregerbasierte Überwachung von Infektionsgeschehen (Erregersurveil­l ance) durchführen. Ziel der Erregersurveillance ist das Gewinnen eines möglichst umfassenden Wissens über die Ökologie (Reservoire), die Verbreitung und die Eigenschaften der Erreger auf Basis ihrer genauen Charakterisierung und Subtypisierung auf eine möglichst klonale Ebene (Feintypisierung). Dadurch können sowohl Veränderungen in der Erregerpopulation, wie z. B. die Zunahme bisher seltener

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Serotypen bei enterohämorrhagischen Escherichia coli (EHEC) oder bei Salmonellen, als auch Erkrankungshäufungen durch neuartige Erreger, wie z. B. E.-coli-Stämme mit Hybridpathovarcharakter (EHEC O104:H4-Ausbruch in Deutschland 2011) frühzeitig erkannt werden. Im konkreten Ausbruchfall kommt der Erregerfeintypisierung und Charakterisierung insofern eine große Bedeutung für ein erfolgreiches Ausbruchmanagement zu, als sie entscheidend zum Erkennen von Clustern, zur Identifizierung der Ausbruchursache und zur Zuordnung von Erkrankungsfällen zum Ausbruchgeschehen beitragen kann. Gerade bei lebensmittelassoziierten Erregern ist dabei eine enge Kommunikation und Kooperation mit den entsprechenden Einrichtungen des Veterinär- und Lebensmittelbereiches wie dem Bundesinstitut für Risikobewertung wichtig (z. B. Austausch entsprechender Isolate). Die Verfolgung des Erregersubtyps auf klonaler Ebene ermöglicht eine effektivere Expositionscharakterisierung/Zuordnung im Rahmen epidemiologischer Untersuchungen und unterstützt das Ausbruchmanagement auch hinsichtlich Erfolgskontrolle und Prävention (Ausscheider). Eine Erregersub- bzw. -feintypisierung auf klonaler Ebene erfordert grundsätzlich das Vorliegen einer bakteriellen Reinkultur und erfolgt in der Regel

Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz 1 · 2013

in spezialisierten Laboren mit entsprechender met