Moderne Insuline zum richtigen Zeitpunkt
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Diabetes mellitus Typ 2
Neue Fixkombi erweitert orale Optionen bei Typ-2-Diabetes Empagliflozin und Linagliptin sind als Fixkombi seit Juni 2020 verfügbar. Diese Kombination aus SGLT-2- und DPP-4-Hemmer hilft, den HbA1cZielwert zu erreichen. Zwei Drittel der Typ-2-Diabetiker erreichen das HbA1c-Ziel, ein Drittel nicht, wie eine Auswertung von DMP-Daten ergeben habe, so Prof. Baptist Gallwitz. 45 % der Patienten hätten bereits makrovaskuläre Erkrankungen. „Dabei korreliert die Höhe des HbA1c-Werts mit dem Risiko für makro- und mikrovaskuläre Ereignisse“, erinnerte der Diabetologe und Endokrinologe vom Uniklinikum Tübingen. Werde der HbA1c-Wert um einen Prozentpunkt gesenkt, sinkt das Risiko für Herzinfarkt um 14 %, das für Schlaganfall um 12 % und für Herzinsuffizienz um 16 %. Die Therapie-Optionen wurden in den letzten Jahren deutlich erweitert. 2006 wurden DPP-4-Hemmer und GLP-1-Rezeptoragonisten eingeführt, 2012 die SGLT-2-Hemmer. Jetzt steht auch eine
Fixkombi mit dem SGLT-2-Hemmer mpagliflozin und dem DPP-4-Hemmer E Linagliptin (Glyxambi®) zur Verfügung. Das Arzneimittel kombiniere die Wirkansätze der beiden Substanzgruppen: Der DPP-4-Hemmer fördert die Insulinsekretion und hemmt die Glukagonsekretion, der SGLT-2-Hemmer bremst die renale Glukose-Rückresorption, es wird vermehrt Glukose über den Urin ausgeschieden – und zwar rund 70 bis 90 g pro Tag. „Das entspricht 300 bis 400 kcal“, so Gallwitz. Es gibt die Fixkombination mit 5 mg Linagliptin und 2 Dosierungen Empa gliflozin, nämlich 10 mg bzw. 25 mg. In der 5-armigen Zulassungsstudie sei der HbA1c-Wert binnen 24 Wochen um 1,19 % (Empa 25 mg/Lina 5 mg) und 1,08 % (Empa 10 mg/Lina 5 mg) gesunken, sagte der Diabetologe. Mit Empagliflozin allein wurden minus 0,62 % (25 mg) und minus 0,66 % (10 mg) und mit Linagliptin mono minus 0,7 % erreicht (Diabetes Care 2015; 38: 384-93). „Die beiden Substanzen haben somit synergistische Effekte.“ Da-
Stufentherapie bei Typ-2-Diabetes
Moderne Insuline zum richtigen Zeitpunkt In der Stufentherapie bei Typ-2-Diabetes bleiben Insuline unverzichtbare Therapiebausteine für viele Patienten. Empfehlenswert ist der Einsatz von verlässlichen Langzeitinsulinen mit kardialer Sicherheit und schnell wirksamen prandialen Insulinen, erläuterte Dr. Markus Menzen, Chefarzt Diabeteszentrum, Gemeinschaftskrankenhaus Bonn. Bei den meisten Patienten gilt die Regel, dass GLP-1-Agonisten vor Insulinen eingesetzt werden sollten. Bei progredientem Verlauf kommen viele Diabetiker jedoch an einen Punkt, an dem der Einstieg in die Insulintherapie nötig wird, idealerweise zunächst mit einem Basalinsulin. Menzen erinnerte daran, dass bei langjährigem Verlauf die Nüchternglukose ansteigt und damit auch der postprandiale Blutzuckeranstieg stärker ausfällt. Hier setzt die Basisinsulintherapie an: Sie senkt das Ausgangsniveau des Nüchtern-BZ und damit auch den postprandialen Anstieg. Empfehlenswert sei der Einsatz eines modernen Langzeitinsulins wie Insu-
lin degludec (Tresiba®) mit besonders gut vorhersagbarer Wirksamkeit, so Menzen. Im Vergleich z
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