Moderne Magnetresonanztomographie des Rektumkarzinoms
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Martina Brandlhuber Klinik und Poliklinik für Radiologie, LMU München, München, Deutschland
Moderne Magnetresonanztomographie des Rektumkarzinoms
Die Magnetresonanztomographie (MRT) des Beckens gilt heute als bildgebende Methode der Wahl für die Diagnostik des Rektumkarzinoms. Im Rahmen des lokalen Stagings kann präoperativ sowohl die Indikation für eine neoadjuvante Radiochemotherapie gestellt als auch der chirurgische Eingriff geplant werden. Im Restaging nach erfolgter (neoadjuvanter) Therapie kann die MRT eine Aussage zu möglichen vitalen Resttumoranteilen treffen und das Ausmaß posttherapeutischer Veränderungen bestimmen.
pieplanung relevanten Befunde: Tumormorphologie und -lokalisation, T-Stadium, Infiltration der mesorektalen Faszie (MRF), des Peritoneums, des Sphinkterapparats und des Beckenbodens bzw. des M. levator ani, Zeichen der EMVI und Nachweis befallener Lymphknoten. Hierbei wird insbesondere auf die Empfehlungen der European Society of Gastrointestinal and Abdominal Radiology (ESGAR) eingegangen [2], die sowohl technische Aspekte als auch Angaben zur strukturierten Befunderstellung berücksichtigen.
Durch die MRT des Rektums werden relevante prognostische Informationen gewonnen, wie beispielsweise eine Infiltration der mesorektalen Faszie (MRF), das Vorhandensein muzinöser Tumoranteile oder eine extramurale vaskuläre Infiltration (EMVI). In diesem Zusammenhang geht die Interpretation der MRT weit über die Festlegung des klassischen TNM-Stadiums nach UICC (Union Internationale Contre le Cancer) hinaus [1].
Vor der Untersuchung erfolgt standardmäßig die Aufklärung des Patienten (auch über die zu erwartende Untersuchungsdauer und die Notwendigkeit, Körperbewegungen im MR-Tomographen möglichst zu unterlassen). Die i.v.Applikation von gadoliniumhaltigem Kontrastmittel wird von der ESGAR lediglich für das Restaging empfohlen [2] – ist eine solche geplant, so muss nach entsprechender Aufklärung eine ausreichende Nierenfunktion des Patienten (vorzugsweise durch die glomeruläre Filtrationsrate; GFR >60 ml/min) sichergestellt werden. Die Darmvorbereitung mittels Einlauf (Klistier, ggf. Mikroklistier) unmittelbar vor der Untersuchung entfernt Stuhlreste und Luft, wodurch luftbedingte Artefakte minimiert werden. Dies ist insbesondere für die anfällige diffusionsgewichtete Sequenz („diffusion-weighted imaging“, DWI) relevant. Da jedoch durch den Einlauf die Darmmotilität angeregt werden kann (mit konsekutiven Bewegungs-
MRT erhebt prognos»tischeDieInformationen wie eine Infiltration der MRF oder eine EMVI Im Folgenden werden zunächst einige technisch-praktische Grundlagen der MRT des Rektums dargestellt (einschließlich Patientenvorbereitung und Protokollempfehlungen), darauffolgend die typischen und für die weitere Thera-
Patientenvorbereitung
artefakten), wird die Klistiergabe vor der Untersuchung aktuell kontrovers diskutiert. Standardmäßig sollte eine Reduktion der Darmmotilität mittels iv.-Applikation von Butylscopolamin (oder bei entsprechender Kontraindikation Glukagon) angestrebt werden, insbesondere bei Un
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