Natur und Zahl Die Mathematisierbarkeit der Welt

Die Mathematik hat sich seit dem Entstehen der modernen Naturwissenschaft im 16. Jh. als das entscheidende Erkenntnisinstrument erwiesen, sodass die Mathematisierung der Theorien eines Faches als Kriterium seiner Reife betrachtet wurde. Dennoch ist der Gr

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Bernulf Kanitscheider

Natur und Zahl Die Mathematisierbarkeit der Welt

Bernulf Kanitscheider Zentrum für Philosophie und Grundlagen der Wissenschaft Justus-Liebig-Universität Rathenaustraße 8, Gießen 35394 Deutschland

ISBN 978-3-642-37707-5    ISBN 978-3-642-37708-2 (eBook) DOI 10.1007/978-3-642-37708-2 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. Springer Spektrum © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2013 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Planung und Lektorat: Dr. Vera Spillner, Dr. Meike Barth Redaktion: Alexander Reischert (Redaktion ALUAN) Einbandabbildung: © Johan Swanepoel/Fotolia Einbandentwurf: deblik, Berlin Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier

Springer Spektrum ist eine Marke von Springer DE. Springer DE ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media www.springer-Spektrum.de

Vorwort

Auch dem flüchtigen Betrachter der Ergebnisse der heutigen Naturwissenschaft bleibt nicht verborgen, dass deren eindrucksvolle Erfolge zum wesentlichen Teil auf die Mathematisierung der entsprechenden Theorien zurückgehen. Von der Kosmologie bis zur Populationsgenetik finden wir eine Vielfalt von Errungenschaften der Erkenntnis, ausgedrückt durch theoretische Modelle und eine Logik, die die deduktiven Zusammenhänge der Aussagen verstehen lässt. Alles weist darauf hin, dass diese Formalisierungstendenz sich fortsetzen wird. Mit Kant kann man sogar den Reifegrad einer Wissenschaft durch das Ausmaß kennzeichnen, mit der sie von der formalen quantitativen Beschreibungsform Gebrauch macht. Was hat die Mathematik und die mit ihr verbundene Logik an sich, dass sie dermaßen zum Fortschritt des Wissens beitragen kann? In der aktuellen analytischen Wissenschaftstheorie wird die Frage nach dem Grund für diese erfolgreiche Karriere der Mathematik recht stiefmütterlich behandelt, obwohl führende Physiker wie E. P. Wigner schon vor geraumer Zeit auf das Rätsel der fruchtbaren Anwendung formaler Strukturen auf die Welt der Materie hingewiesen haben. Auf der anderen Seite wurde in der Geschichte der Er-

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kenntnistheorie, allerdings unter verschiedener Begrifflichkeit, die Erstaunlichkeit der Symbiose von Mathematik und Naturerkenntnis thematisiert, ohne dass es jedoch zu einer Konvergenz in den Begründ