Neue Erkenntnisse rund um Nahrungsmittelallergien
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In London stand neben Big Ben die Allergologie im Mittelpunkt.
Pediatric Allergy and Asthma Meeting 2017, London
Neue Erkenntnisse rund um Nahrungsmittelallergien Das fünfte pädiatrische Allergie- und Asthma-Meeting (PAAM), das vom 26. bis 28. Oktober 2017 in London stattgefunden hat, zeichnete sich durch einen hohen Grad an Interdisziplinarität aus. Es war von einer bunten Vielfalt an Kinderärzten, Allergologen, Gastroenterologen, Ernährungsfachkräften, Krankenschwestern/-pflegern und Psychologen aus verschiedenen Ländern Europas, Amerikas, aus China und Australien geprägt.
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n seiner Willkommensansprache betonte George du Toit, „local organising chair“ des 5. PAAM, dass es den Organisatoren gelungen sei, ein Programm für alle Berufsgruppen, die mit allergiekranken Kindern arbeiten, aufzustellen. Dieser Anspruch spiegelte sich sowohl bei der Themen- und Rednerwahl als auch bei den Schwerpunkten des „Clinical Village“ wider.
Prävention mit langkettigen Fettsäuren Hans Bisgaard, Dänemark, stellte seine Daten der COPSAC2010-Kohorte vor
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und warb für individualisierte Präventionsansätze. Seine Arbeitsgruppe konnte zeigen, dass sich in einem Land wie Dänemark, in dem laut Bisgaard ein bis zwei Fischmahlzeiten pro Woche normal seien, mit hochdosierter Fischölgabe ab der 24. Schwangerschaftswoche das Risiko für Asthma im Alter von 3 Jahren um ein Drittel senken lässt. Dabei handele es sich nicht nur um dosisabhängige Effekte – diejenigen, die am konsequentesten ihre Supplemente einnahmen, erreichten die beste Wirkung für ihren Nachwuchs. Es profitierten vor allem Kinder jener Schwangeren, die vor Beginn der Supple-
mentation die niedrigsten Spiegel an den Fettsäuren LC-n-3-PUFA EPA und DHA aufwiesen. Ein Risikofaktor für niedrige LC-n-3-PUFA-Spiegel war das Vorliegen einer Genvariante für die Fettsäure-Desaturase, die die Umwandlung der pflanzlichen alpha-Linolensäure zu den LC-n3-PUFA besonders stark limitiert. Schwangere mit niedrigen LC-n-3-PUFASpiegeln seien die wichtigste Zielgruppe, wenn es darum geht, kindliches Asthma zu verhindern, so Bisgaard.
Einfluss des Mikrobioms Die wichtige Rolle des Mikrobioms bei der Prävention allergischer Erkrankungen zeigten Tom Marrs, England, und Liam O‘Mahony, Schweiz. Marrs stellte heraus, wie entscheidend die Mikrobiota die Toleranzentwicklung beeinflussen und dass sowohl das Stillen als auch eine besonders vielfältige Beikost eine positive Wirkung auf das Mikrobiom haben. O‘Mahony gab einen Überblick über die gemeinsame PRACTALL-Initiative der European Academy of Allergy and Pädiatrie
2018; 30 (2)
Clinical Immunology (EAACI) und der American Academy of Allergy, Asthma and Immunology (AAAAI), deren Aufgabe es ist, evidenzbasierte Empfehlungen zur Rolle des Mikrobioms bei allergischen Erkrankungen zu erarbeiten. Dabei betonte er, dass zum humanen Mikrobiom nicht nur das Darm-Mikrobiom gehöre, sondern auch das der Atemwege und der Haut. Alle zeichneten sich durch eine komplexe Gemeinschaft von Mikroorganismen aus. Veränderungen in
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