Weichgewebsmanagement um Implantate

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FORTBILDU NG

Weichgewebs­ management um Implantate AKTUELLE ASPEKTE Der Fokus in der Implantologie hat sich von der knöchernen Osseointegration der Implantate zur Verbesserung der periimplantären Weichgewebe verschoben. Dabei spielen Qualität und Quantität der umgebenden Weichteilmanschette eine große Rolle. Dies bedingt meistens eine Weichgewebsaugmentation mit autologem Material, das in einigen Fällen bereits durch xenogene Ersatzmaterialien ersetzt werden kann. AUTOR: PROF. DR. STEFAN FICKL | WÜRZBURG, FÜRTH

DER FREIE ZAHNARZT - September 2020

Untersuchungen die Konfiguration des periimplantären Weichgewebes als einen wichtigen Faktor auch zur langfristigen Gesunderhaltung einer Implantatfixtur herausgestellt [1].

Merke - Die Konfiguration des periimplantären Weichgewebes trägt entscheidend zur langfristigen Gesunderhaltung der Implantatfixtur bei

ANFORDERUNGEN AN DAS PERIIMPLANTÄRE WEICHGEWEBE

Das periimplantäre Weichgewebe unterscheidet sich in einem wichtigen Aspekt von den parodontalen Weichgeweben. Beim Implantat existiert kein bindegewebliches Attachment, sodass eine Verwachsung der periimplantären Gewebe mit der Implantatfixtur oder dem Abutment unterbleibt. Vielmehr scheinen die Dimensionen und die Entzündungsfreiheit der Weichteilmanschette von größerer Bedeutung zu sein als beim Zahn. Deswegen ist bei periimplantärem Gewebe zwischen der Qualität und der Quantität zu unterscheiden.

© Andreas / stock.adobe.com

EINLEITUNG

Implantate haben sich zum Routineverfahren beim Ersatz verloren gegangener oder nichterhaltungswürdiger Zähne entwickelt. Ein Implantat wächst nach chirurgischem Einsetzen entzündungsfrei im Sinne einer Ankylose in den Kieferknochen ein, und das umliegende Weichgewebe verschließt diesen Bereich gegenüber der Mundhöhle. Die knöcherne Verankerung eines Implantats (Osseointegration) ist durch eine Vielzahl von Forschungsarbeiten – präklinisch und klinisch – weitgehend geklärt. Veränderte Implantatoberflächen konnten schnellere Einheilzeiten und geometrische Modifikationen der Implantate höhere Primärstabilitäten erzielen. Im Hinblick auf den weichgeweblichen Abschluss des Implantats zur Mundhöhle (periimplantäre Weichgewebsmanschette) sind nach wie vor noch einige Fragen ungeklärt. Lange Zeit wurde die knöcherne Integration des Implantats für wichtiger gehalten als der periimplantäre Abschluss. Jedoch haben in der letzten Zeit einige wissenschaftliche

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Qualität des periimplantären Weichgewebes Um langfristig stabile Verhältnisse zu etablieren, ist ein Band der befestigten, keratinisierten Mukosa von circa 2 mm zu fordern. Eine Übersichtsarbeit kommt zu dem Schluss, dass bei Fehlen von befestigter, keratinisierter Gingiva ein höherer Plaque-Index, höhere Blutungsindizes, mehr mukosale Rezessionen und ein erhöhter Attachment-Verlust festzustellen sind [2].

Quantität des periimplantären Weichgewebes Hinsichtlich Dicke und Höhe des periimplantären Weichgewebsmantels machten Studienergebnisse deutlich, dass ein dickeres periimplantäres Weichgewebe zu geringerer Knoch