Optimierung des Fahrkomforts beim automatisierten Fahren
- PDF / 1,771,321 Bytes
- 6 Pages / 595.276 x 790.866 pts Page_size
- 53 Downloads / 201 Views
AUTOREN
Dr.-Ing. Gerd Baumann ist Leiter des Bereichs Kraftfahrzeug-Mechatro nik/Software des For schungsinstituts für Kraftfahrwesen und Fahr zeugmotoren Stuttgart (FKFS).
Optimierung des Fahrkomforts beim automatisierten Fahren Porsche und das Forschungsinstitut für Kraftfahrwesen und Fahrzeugmotoren Stuttgart (FKFS) haben gemeinsam untersucht, wie der Fahrkomfort beim hochautomatisierten Fahren durch aktive Fahrwerksysteme optimiert werden kann. Im Stuttgarter Fahrsimu lator wurde der Einfluss von aktiver Wankstabilisierung und Hinterachslenkung auf das subjektive Komfortempfinden von mehr als 100 Normalfahrern und -fahrerinnen aus der Bevölkerung erprobt und mit fahrdynamischen Einflussgrößen korreliert.
Matthias Jurisch, M. Sc. ist Doktorand im Bereich Entwicklung Fahrwerksys teme bei der Dr. Ing. h. c. F. Porsche AG in Stuttgart.
Claudia Buck, EMBA, M. Sc. ist Fachreferentin für Innovationen Fahrwerk der Dr. Ing. h. c. F. Porsche AG in Stuttgart.
Dipl.-Ing. Christian Holzapfel ist Projektleiter für den Fahrsimulator des Forschungsinstituts für Kraftfahrwesen und Fahr zeugmotoren Stuttgart (FKFS).
© FKFS
74
1 EINLEITUNG 2 FR AGESTELLUNG 3 KONZEP T 4 HER AUSFORDERUNGEN DES FAHRSIMUL ATOREINSAT ZES 5 AUSWERTUNG UND ERGEBNISSE 6 ZUSAMMENFASSUNG UND AUSBLICK
1 EINLEITUNG
Porsche und das FKFS haben ein Verfahren zur interaktiven Erprobung von automatisierten Fahrfunktionen und Fahrerassistenzsystemen im Stuttgarter Fahrsimulator implementiert. Mit diesem wurde das Potenzial zur Optimierung des Fahrkomforts und die Vermeidung von Kinetose (Reisekrankheit) beim automatisierten Fahren untersucht. Dabei wurde ein Porsche Panamera Turbo mit aktiver Wankstabilisierung und Hinterachslenkung betrachtet. In einer Studie mit Probanden, einer repräsentativen Gruppe von Normalfahrern und -fahrerinnen, wurde im Fahrsimulator des FKFS untersucht, welchen Einfluss Regeleingriffe an den aktiven
Fahrwerkskomponenten auf Fahrkomfort und Kinetose haben. Der Fahrsimulator, BILD 1, verfügt über ein Acht-Achsen-Bewegungssystem mit dem derzeit europaweit größten Bewegungsraum. Ein XY-Lineartisch ermöglicht die realistische Simulation von Längsund Querbeschleunigung. Mit dem aufgesetzten Hexapoden werden die Nick-, Roll- und Gierbewegungen sowie die Vertikaldynamik abgebildet. In der Simulatorkuppel befindet sich eine vollständige Fahrzeugkabine. Mittels 360°-Bildprojektion, räumlicher Darstellung von Geräuschen und Vibrationen wird dem Fahrer ein vollständig immersiver Fahreindruck vermittelt. Bereits in den vergangenen Jahren wurden mit diesem Fahrsimulator im Auftrag von Fahrzeugherstellern und Automobilzulieferern zahlreiche Studien zum automatisierten Fahren durchgeführt, zum Beispiel die Übergabe der Fahrzeugführung in Normalund Notsituationen, die Simulation von Human-machine Interfaces (HMIs) [1] und Akzeptanzuntersuchungen für eine sicherheits orientierte Fahrzeuglängsführung [2]. Dabei hat das FKFS eine Methode zur nahezu vollständigen Vermeidung von Kinetose entwickelt, die durch den Fahrsimulator selbst induz
Data Loading...