Palliativ-Teams helfen Patienten auch zu Hause

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Ambulante Angebote nutzen!

Palliativ-Teams helfen Patienten auch zu Hause Das palliativmedizinische Angebot spezialisierter ambulanter Teams (SAPV-Teams) stärker zu nutzen, auch im niedergelassenen Bereich, forderte der Palliativmediziner Prof. Roman Rolke, Aachen, auf dem Internisten Update. Der Experte sieht darin eine „wertvolle Ergänzung der internistischen Arbeit“ in der Begleitung von Patienten mit unheilbarer Erkrankung, und zwar nicht nur in der Sterbephase. Eine „lebensbejahende Begleitung bis zuletzt“ ist für Prof. Roman Rolke von der Klinik für Palliativmedizin der Uniklinik Aachen das, was Palliativmedizin in erster Linie ausmacht. Im Vordergrund stehe dabei nicht nur die Kontrolle und Linderung von Schmerzen und anderen belastenden Symptomen, sondern auch psychische, soziale und spirituelle Unter­stützung sowohl des Patienten als auch seiner Angehörigen.

SAPV-Teams auf Rezept

© Андрей Яланский / stock.adobe.com

Wie Rolke betonte, werden solche Leistungen aber nicht nur im Rahmen von Palliativstationen oder Hospizen angeboten, sondern auch durch spezialisierte ambulante Teams, die sogenannten SAPV-Teams. Diese könnten z.B. von Kli-

niken ohne entsprechende Einrichtung herangezogen werden, aber auch von niedergelassenen Ärzten, die Patienten mit unheilbaren Erkrankungen betreuen. Der Experte sieht in den multiprofessionellen Teams eine „wertvolle Ergänzung der internistischen Arbeit“, und zwar keinesfalls nur in der Sterbephase, sondern ggf. bereits frühzeitig im Krankheitsverlauf. In Deutschland stehen gegenwärtig etwa 300 SAPV-Teams wahlweise zur Teil- oder Vollversorgung zur Verfügung. Diese können sowohl pflegerisch als auch ärztlich tätig werden, und zwar, so Rolke, „rund um die Uhr und auch am Wochenende“. Die Verordnung erfolgt per Rezept, welches die Krankenkasse nach Er-

fahrung des Palliativmediziners „in der Regel problemlos akzeptiert“. Für den Patienten fallen dadurch keinerlei Kosten an. Im niedergelassenen Bereich kann man die SAPV-Teams über einen Zeitraum von vier Wochen verordnen, bei Verordnung vom Krankenhaus aus gilt in der Regel ein Zeitrahmen von einer, evtl. auch zwei Wochen nach Entlassung. Der Zuweiser kann auf Wunsch in die Versorgung eingebunden bleiben.

Wann sollten Sie ein SAPV-Team einbinden?

Rolke empfahl, das ambulante Palliativteam in jedem Fall bei ausgeprägten Symp­tomen einzubinden. Dies könnten mittlere bis starke Schmerzen, starke Übelkeit oder Erbrechen sein, aber z.B. auch eine ausgeprägte Dyspnoe, die Diagnose einer schweren Herzinsuffizienz oder psychiatrische Symptome wie Ängste oder Depressivität. Selbst wenn Patienten noch eine Prognose von mehreren Jahren haben, könne es sinnvoll sein, SAPV-Teams zu verordnen. So werden Rolke und Kollegen öfters Patienten aus der Onkologie zugewiesen, die z.B. zwischen zwei Chemotherapiezyklen starke Tumorschmerzen entwickeln. Man habe dann „vielleicht noch einmal zwei Wochen Zeit, die Schmerzen besser einzustellen“. Die frühzeitige Verordnung eines SAPV-Teams ist nach Rolke sinnvoll und wichtig, um „vorausschauend d