Viszerale Operationen bei Patienten mit Leberzirrhose - was ist zu beachten?
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Hepatologie – Teil 5: Leberzirrhose
Viszerale Operationen bei Patienten mit Leberzirrhose – was ist zu beachten? Samira Ben Brahim, Daniel Hartmann, Michael W. Müller, Helmut Friess – München
Patienten mit Leberzirrhose haben ein erhöhtes perioperatives Komplikationsrisiko mit deutlich erhöhter Morbidität sowie Mortalität. Eine präoperative Optimierung des Allgemein- und Funktionszustandes ist nach erfolgter Risikostratifizierung vor Operationen essenziell. Wichtig bleibt, dass zirrhotische Patienten als solche erkannt werden und die Dringlichkeit des Eingriffs im Rahmen einer sorgfältigen Operationsindikationsstellung festgelegt wird. patische Manifestation des metabolischen Syndroms angesehen werden. Bis zu 40 % der Patienten mit einer NASH entwickeln im Laufe ihres Lebens eine Leberzirrhose. Daher ist in unmittelbarer Zukunft von einer weiteren Zunahme der Inzidenz auf NASH beruhender Leberzirrhosen auszugehen, die nicht nur zu einer Einschränkung der Leberfunktion, sondern vielzähliger weiterer Organsysteme führt, wie in ▶Abb. 2 [9] aufgezeigt [7, 10].
Präoperative Diagnostik
Die Auswahl der richtigen präoperativen Diagnostik sollte ökonomisch, risikoadaptiert und zielführend sein. Eine routine mäßig durchgeführte Leberbiopsie bei asymptomatischen Patienten könnte in diesem Kontext zweifelsohne als nicht notwendige Belastung gewertet werden. Einzelne erhöhte Leberwerte (y-Glutamyltransferasen, alkalische Phosphatase, Transaminasen) erfordern ebenfalls keine weitere präoperative Abklärung und treten bei circa 1 : 300 Pa-
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Die Leberzirrhose gehört zu den dreizehn häufigsten Todesursachen weltweit, mit aktuell steigender Prävalenz. Es herrscht häufig Unsicherheit hinsichtlich des perioperativen Managements, insbesondere angesichts des erhöhten Morbiditäts- sowie Mortalitätsrisikos im Rahmen chirurgischer Eingriffe von bis zu 80 % [1, 2, 3]. Dabei besteht gerade bei Patienten mit Leberzirrhose im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung ein weit häufigerer Bedarf an abdominellen Eingriffen. Mit dem Voranschreiten der Lebererkrankung steigt auch die Wahrscheinlichkeit eine Operation zu benötigen. Sie liegt bei Patienten mit Leberzirrhose in den letzten beiden Lebensjahren bei zirka 10 % [4]. Dank der Fortschritte chirurgischer Verfahren sowie eines verbesserten interdisziplinären Managements ließ sich das Mortalitätsrisiko bei großen intraabdominellen Eingriffen in den vergangenen Jahren erheblich reduzieren [5]. So konnte die Letalität durch folgende Maßnahmen auf unter 5 % gesenkt werden [5]: ▶ Verbesserung der präoperativen Diagnostik, ▶ Implementierung minimalinvasiver Operationstechniken, ▶ schonende Narkoseführung, ▶ verbesserte intensivmedizinische Betreuung, ▶ Konzentration der Eingriffe in Schwerpunktzentren.
Prä- und perioperatives Management
Um ein bestmögliches Management zu gewährleisten, ist aufgrund der komplexen Auswirkungen einer eingeschränkten Leberfunktion eine sorgfältige präoperative Risikoeinschätzung essenziell [6]. Zu einem optimalen Management gehört insbeso
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