Pankreaskarzinom im hohen Alter
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ß · A. Kleespies · J. Andrassy · P. Pratschke · M.K. Angele · M. Guba K.-W. Jauch · C.J. Bruns Klinik für Allgemeine, Viszeral-, Transplantations-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, LMU München, Campus Großhadern, München
Pankreaskarzinom im hohen Alter Leitlinien und individualisierte Therapie
Das duktale Pankreasadenokarzinom ist die vierthäufigste tumorbedingte Todesursache in westlichen Industrieländern und stellt das dritthäufigste Karzinom des Gastrointestinaltraktes dar [34]. In Deutschland liegt die Erkrankungsrate bei ca. 13.000 Menschen pro Jahr, wobei die jährliche Inzidenz in etwa der jährlichen Mortalität entspricht. Der Erkrankungsgipfel liegt bei beiden Geschlechtern etwa in der 6. bis 8. Lebensdekade, das mittlere Erkrankungsalter männlicher Patienten liegt bei 70 Jahren, das weiblicher Patienten bei 76 Jahren [1]. Trotz erheblicher Fortschritte in der chirurgischen Technik, individualisierter Therapiestrategien und signifikanter Reduktion der postoperativen Morbidität und Mortalität in spezialisierten Zentren konnte die Gesamtprognose des Pankreaskarzinoms nur unzureichend verbessert werden [8, 20]. Die 5-JahresÜberlebensrate liegt nach wie vor unter 5% und das mediane Gesamtüberleben ist mit ca. 6 Monaten weiterhin nicht zufriedenstellend. Die einzige potenziell kurative Therapieoption ist die radikale Resektion des Tumors mit geeigneter Nachbehandlung [39]. Bedauerlicherweise liegt bei über 80% der Patienten schon bei Diagnosestellung ein entweder lokal fortgeschrittenes, primär irresektables oder sogar systemisch progredientes Tumorlei-
den vor, lediglich 15–20% der Patienten haben zum Zeitpunkt der Diagnosestellung einen potenziell kurativ resektablen Befund. Die chirurgische Resektion mit makroskopisch und mikroskopisch kompletter Entfernung des Primärtumors (R0Resektion) erreicht in Verbindung mit adjuvanten Therapiekonzepten 5-JahresÜberlebensraten von 10–25% und 10-Jahres-Überlebensraten von 1–13% [29]. Ein Langzeitüberleben ist generell möglich, wenn auch nur bei einer sehr kleinen Patientengruppe. Daher bleibt bislang die chirurgische Resektion die Therapie der Wahl bei primärer Resektabilität des Tumors und gesicherter allgemeiner Operabilität des Patienten.
Leitliniengerechte chirurgische Therapie des Pankreaskarzinoms Das mit 80% am häufigsten im Pankreaskopf auftretende duktale Adenokarzinom wird mittels partieller Pankreatoduodenektomie mit oder ohne Erhalt des Pylorus (Pankreaskopfresektion nach Traverso-Longmire oder Kausch-Whipple) unter Mitnahme der Gallenblase, des distalen Gallengangs, der ersten Jejunalschlinge und der lokoregionären Lymphknoten en bloc reseziert [2, 7]. Eine Metaanalyse der Literatur zu pyloruserhaltender vs. klassischer partieller Pankreatoduodenektomie ergab keine relevanten Unterschiede zwischen beiden Verfahren hinsichtlich Mortalität, Morbidi-
tät und Überleben der Patienten bei allerdings großer Heterogenität zwischen den Studien [13]. Das operative Verfahren bei Karzinomen des Pankreasschwanzes ist die Pankreaslinksresektion, Pankreaskorpuskarzinome w
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