Politische Bildung in und durch Schule
Aktuelle Diskussionen um politische Bildung behandeln die Begriffe des Demokratie-Lernens und der demokratischen Schulkultur. Durch „erfahrene Demokratie“ sollen die SchülerInnen zu mündigen BürgerInnen werden. Die pädagogische Norm gerät in Konflikt mit
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Christoph Leser
Politische Bildung in und durch Schule
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über abrufbar.
Zugl. Dissertation Frankfurt am Main, 2008
. 1. Auflage 2011 Alle Rechte vorbehalten © VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2011 Lektorat: Dorothee Koch VS Verlag für Sozialwissenschaften ist eine Marke von Springer Fachmedien. Springer Fachmedien ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media. www.vs-verlag.de Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Umschlaggestaltung: KünkelLopka Medienentwicklung, Heidelberg Druck und buchbinderische Verarbeitung: STRAUSS GMBH, Mörlenbach Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Printed in Germany ISBN 978-3-531-18164-6
Vorwort und Dank
Erziehung zur Demokratie ist nicht zuletzt als Forderung einer „Erziehung nach Auschwitz“ (Adorno 1971) die wohl bedeutendste Aufgabe schulischer Erziehung und Bildung. Erziehung ist damit bestimmt als die Befähigung zu vernünftiger Selbstbestimmung, als die Freisetzung zur Mündigkeit. Neben einer politischen Unterrichtung, die die geschichtliche Reflexion einschließt, wird gegenwärtig die Bedeutung der Erfahrung demokratischer Handlungsräume im schulischen Alltag hervorgehoben. Im Anschluss an den Pragmatismus John Deweys ist Schule gefordert, durch Demokratisierung „Demokratie“ im schulischen Alltag „erfahrbar“ zu machen. Doch ist der so erzogene Schüler am Ende seiner Schullaufbahn bereits erfahrener Demokrat? Das ist kaum anzunehmen, denn Erfahrung macht er ja nicht mit der Demokratie, sondern mit einem didaktischen Arrangement, das ihn die Demokratie lehren soll. Eingebunden ist dieses freilich in das für Erziehungsverhältnisse konstitutive Spannungsverhältnis von Autonomie und Heteronomie. Was aber lässt sich an solcher Erfahrung politisch lernen? Die vorliegende Arbeit schließt an einen größeren Forschungszusammenhang an, den Andreas Gruschka zunächst in Essen, dann in Frankfurt theoretisch und empirisch entfaltet hat. Es geht um eine Theorie der Ontogenese bürgerlicher Kälte (vgl. Gruschka 1994; Gruschka 1996, Gruschka 1997, Heinrich 1999). Das inzwischen weit vorangeschrittene Forschungsprojekt widmet sich der Frage, wie die Heranwachsenden im Durchlauf durch die pädagogischen In
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