Psychische Belastungen und Beanspruchungen der Mitarbeitenden in der Langzeitpflege Demenzkranker
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Gerontologie+Geriatrie Themenschwerpunkt Z Gerontol Geriat https://doi.org/10.1007/s00391-020-01709-2 Eingegangen: 10. Oktober 2019 Angenommen: 5. Februar 2020 © Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020
Burkhard Werner1 · David Leopold2 1 2
Katholische Hochschule Freiburg, Freiburg, Deutschland Institut für Angewandte Forschung, Entwicklung und Weiterbildung, Katholische Hochschule Freiburg, Freiburg, Deutschland
Psychische Belastungen und Beanspruchungen der Mitarbeitenden in der Langzeitpflege Demenzkranker Ambulant betreute DemenzPflegewohngemeinschaften vs. segregative Demenz-Wohnbereiche in der stationären Altenpflege
Einleitung Eine Pilotstudie an der Katholischen Hochschule (KH) Freiburg im Jahr 2009/2010 hatte insgesamt 141 Mitarbeitende in 9 Demenz-Wohnbereichen (DWB) und 7 Demenz-Wohngemeinschaften (DWG) in Baden-Württemberg und Bayern einer umfassenden Befragung zu psychischer Belastung und Beanspruchung unterzogen. Psychische Belastung gilt in der einschlägigen Belastungsforschung als unmittelbar am Arbeitsplatz/im Arbeitsprozess entstehende negative psychische Folge, während unter psychischer Beanspruchung die sich aus dem Belastungserleben entwickelnden mittelfristigen Folgen wie somatische Beschwerden, Befindlichkeitsstörungen und Arbeitsunzufriedenheit verstanden werden. Daraus können sich langfristig negative Beanspruchungsfolgen wie hohe Arbeitsunzufriedenheit, chronische (psychische) Erkrankungen, Burn-out etc. entwickeln [1, S. 4]. Die Ergebnisse waren im Rahmen der Pilotstudie in mehrerer Hinsicht eindeutig: Psychisch Belastete waren unter den Mitarbeitenden der DWB mit einem Anteil von 57 % anzutreffen, unter den Mitarbeitenden in den DWG nur mit einem
Anteil von 26 %. Der durchschnittliche Anteil psychisch Beanspruchter betrug in den DWB 55 %, in den DWG 33 % [3], jeweils gemessen mit Instrumenten, die von der Berufsgenossenschaft Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) schon vor etwa 20 Jahren entwickelt wurden [5]. Dieser „dramatische Befund“, eine Differenz von 31 Prozentpunkten psychisch Belasteter zuungunsten der Mitarbeitenden in der stationären Altenpflege, war Anlass, belastbare Ergebnisse mithilfe einer bundesweiten, zufallsgesteuerten und damit für Deutschland repräsentativen Studie zu erhalten, welche wiederum durch die BWG gefördert wurde.
Fragestellungen, Hypothesen, Design, Methoden und Instrumente Die Hauptfragestellung dieser Studie ist, ob die deutlich differente psychische Belastung und Beanspruchung der beiden Mitarbeitendengruppen des stationären und des ambulanten Settings, die 2010 an der Pilotstudie in Baden-Württemberg und Bayern teilnahmen, sich in einer bundesweit repräsentativen Studie annä-
hernd bestätigen lassen. Daneben lassen sich weitere Forschungsfragen stellen: a) Wie sehen die Merkmale (Lage, Trägerschaft, Größe, Bewohnerstruktur nach Pflegegrad und Schweregrad der Demenz, Personalmix und -schlüssel, Pflege- und Betreuungskonzepte u. a.) der beiden Einrichtungstypen aus? Welchen Einfluss haben diese Aspekte auf die (möglichen) Differenz
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