Ambulante Kontrolle und Einleitung einer nichtinvasiven Langzeitbeatmung

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REPORT


. Kroppen · S. B. Schwarz Lungenklinik, Kliniken der Stadt Köln gGmbH, Universität Witten/Herdecke, Fakultät für Gesundheit/Department für Humanmedizin, Köln, Deutschland

Ambulante Kontrolle und Einleitung einer nichtinvasiven Langzeitbeatmung Aktuelle Empfehlungen und Zukunftsperspektiven

Aufgrund der zunehmenden Anzahl an Patienten mit einer außerklinischen Beatmung steht unser Gesundheitssystem vor einer großen Herausforderung, diese Patienten ihren Bedürfnissen entsprechend zu versorgen. Hierdurch bestehen Bestrebungen, ohne wissenschaftliche Evidenz die Versorgungsstruktur dieser komplexen und multimorbiden Patientengruppe essenziell zu ändern. Auf der anderen Seite wird durch das rasant wachsende Patientenkollektiv die aktuelle Versorgung auch aufgrund der sich zuspitzenden Personalknappheit im Pflegesektor in naher Zukunft nicht mehr gewährleistet sein können, und Versorgungsengpässe werden unvermeidbar sein. Eine ambulante Versorgungsstruktur mit Akteuren von hoher Expertise in dem Bereich der Heimbeatmung könnte einen Lösungsansatz darstellen, beide Probleme zu adressieren. Der vorliegende Beitrag stellt die Probleme der aktuellen Versorgungssituation dar, zeigt die aktuelle Studienlage und beleuchtet mögliche zukünftige Versorgungskonzepte.

Hintergrund Beginnend seit den 70er-Jahren und fest etabliert seit den 90er-Jahren des letzten Jahrhunderts, hat die nichtinvasive Beatmung (NIV) als Therapie der chronischen respiratorischen Insuffizienz Typ II Einzug in die klinische Routine erlangt [1, 2]. In Deutschland stellen Patienten mit einer chronisch obstruktiven Lun-

generkrankung (COPD) den Hauptteil dernichtinvasiv außerklinischbeatmeten Patienten dar [2–4]. Die Therapie wird aber neben dieser Patientengruppe auch bei anderen chronischen Erkrankungen mit Einschränkung der Atempumpfunktion angewandt, wie z. B. bei neuromuskulären [5–8] oder thorakal restriktiven Erkrankungen [9–11] oder dem Obesitas-Hypoventilationssyndrom [12–14].

In Deutschland stellen COPD »Patienten den Hauptanteil der nichtinvasiv außerklinisch beatmeten Patienten dar Aufgrund der zunehmenden Inzidenz der COPD sind die Patientenzahlen weiter steigend und stellen das Gesundheitssystem zunehmend vor eine unüberwindlich scheinende Herausforderung. Hierbei ist nicht nur die Grunderkrankung von entscheidender Bedeutung im Hinblick auf rezidivierende Inanspruchnahmen des Gesundheitssystems, sondern die Tatsache, dass es sich bei diesen Patienten häufig um multimorbide Patienten handelt, die relevante Komorbiditäten aufweisen [15, 16]. Hier nimmt insbesondere die kardiale Komorbidität einen wesentlichen Stellenwert ein [17]. Dies bedingt, dass COPD-Patienten in einem fortgeschrittenen Krankheitsstadium eine hohe Mortalität aufweisen, die vergleichbar ist mit terminalen Krebserkrankungen [18]. Da eine COPD nicht

heilbar ist und die Erkrankungsschwere im Laufe der Zeit zunimmt, ist eine optimale, auch palliative Versorgung dieser Patienten von großer Bedeutung. Hierbei muss zum einen die gesundheitsbezogene Lebensqualität der Patienten, zum an