Corona und der Einstieg ins Berufsleben
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CAMPUS
Corona und der Einstieg ins Berufsleben
Assistenzstellen. Die Corona-Krise dominiert das Jahr und hinterlässt im Privatleben sowie in Zahnarztpraxen und Universitäten Spuren. Neben enormen Umstrukturierungen im Zahnmedizinstudium und starken wirtschaftlichen Einbußen für Zahnarztpraxen sind auch die Aussichten für frisch approbierte Zahnärztinnen und Zahnärzte alles andere als rosig. Marvin Flemming und Zino Volkmann haben für den DFZ zwei Betroffene gefragt.
AUTOREN: MARVIN FLEMMING, ZINO VOLKMANN
Zu diesem Thema wollten wir zielgerichtete Interviewfragen formulieren, um einen tieferen Einblick in die aktuelle Situation der Berufseinsteiger zu bekommen. Bevor wir mit den Interviews begonnen haben, haben wir uns zuallererst selbst gefragt, welchen Einfluss Corona auf die eigene Jobsuche haben könnte. Ebenfalls stellten wir uns die Frage, inwiefern dies langfristige Auswirkungen, vor allem in Hinblick auf investorengeführte Medizinische Versorgungszentren (MVZ), haben könnte. Wenn man diese Szenarien weiterdenkt und auch die folgenden Interviews miteinbezieht, wird schnell deutlich, dass die Gründungsbereitschaft junger Zahnärzte sinken wird. Hauptausschlaggebend sind hierbei sowohl die nicht vorhandene Unterstützung Deutschlands in Krisenzeiten für Zahn-
DER FREIE ZAHNARZT - September 2020
Hatte nur positive Erlebnisse: Felix Aubach, der in Würzburg studierte
ärzte als auch die steigenden Investitionskosten. Im Folgeschluss bedeutet dies, dass vor allem Investoren wie zum Beispiel Jacobs Holding gute Chancen haben, Praxen aufzukaufen und kostengünstig mit jungen Zahnärzten und Zahnärztinnen zu besetzen, die in Einzelpraxen keinen verfügbaren Job gefunden haben. Somit können sogenannte investorengeführte Z-MVZ (Zahnmedizinische Versorgungszentren) noch schneller den zahnmedizinischen „Markt” erobern. Die Sichtweise von zwei Betroffenen macht die Lage deutlich. Das erste Gespräch haben wir mit Julia Liebers aus Frankfurt am Main geführt. Sie hat ihr Staatsexamen im Dezember 2019 erfolgreich absolviert und den Einfluss von Corona bei ihrer Jobsuche deutlich gespürt. Zudem konnte sie ihre geplante
Auslandsfamulatur in Uganda leider nicht antreten.
DFZ: Wann hast du begonnen, aktiv Bewerbungen zu schreiben, und wie liefen die Vorstellungsgespräche?” Julia Liebers: Etwa Mitte März habe ich angefangen, Bewerbungen zu schreiben. Zu diesem Zeitpunkt hätte ich nicht erwartet, dass ich knapp 50 Stück davon schreiben würde. Mein erstes Gespräch hatte ich bei einem Zahnarzt in Frankfurt. Durch Mundpropaganda wusste ich von einer Kollegin, die Anfang des Jahres dort aufgehört hat. Bei diesem Gespräch, auf das ich 1,5 Stunden im Wartezimmer warten musste, erklärte er mir in 15 Minuten, dass er nicht wisse, ob er jemanden braucht. Corona stehe noch bevor, und er könne die Situation nicht abschätzen.
links: © Privat
Berichtet von negativen Erfahrungen: Julia Liebers aus Frankfurt am Main
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Dies war Julias erste negative Erfahrung in Zusammenhang mit der CoronaKrise. Doch das sollte nicht die einzige bl
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