Das Genauigkeitswesen in der technischen Normung
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Das Genauigkeitswesen in der temnismen N ormung Von
Dr.-Ing. Johannes Ickert Mit 51 Abbildungen
Springer-Verlag Berlin/Gottingen/Heidelberg 1955
ISBN-13: 978-3-540-01978-7
e-ISBN-13: 978-3-642-99853-9
DOr: 10_1007/978-3-642-99853-9
Alle Rechte, insbesondere das der Ubersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten_ Ohne ausdriickliche Genehmigung des Verlages ist es auch nicbt gestattet, dieses Buch oder Teile darans auf photomechanischem -\Vege (Photokopie, Mikrokopie) zu vervielf 1) muB der Streubereich so liegen, daB der AusschuBanteil ein Minimum wird. Bei sich abnutzenden, "maB"-gebenden Werkzeugen solI der Streubereich moglichst lange innerhalb des Toleranzfeldes bleiben. Die Fertigung hat also drei EinfiiisRe zu beriicksichtigen und zu beherrschen:
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Allgemeine Grundlagen der Genauigkeitslehre.
1. die Spannweite D der Streuwerte; 2. die Lage der Mittellinie M der Spannweite (Anfangseinstellung); 3. die Verlagerung von M im Verlauf der Fertigung (Abnutzung).
Urn die Streuung eines Verfahrens beherrschen zu k6nnen, ist es notwendig, die Genauigkeit der Fertigungsmittel zu kennen; das bedeutet, daB nicht nur Normen fiir Fertigungsmittel Ungenauigkeitsangaben enthalten miissen, sondern auch nicht genormte Fertigungsmittel miissen hinsichtlich ihrer Genauigkeit normenmaBig festgelegt sein (z. B. Werkzeugmaschinen, vgl. [37], [50] sowie DIN 8600ff.). Da sich aIle Einfliisse der Fertigungsmittel nach dem Toleranzfortpflanzgesetz addieren, ware es wesentlich, nicht nur rein geometrische Abnahmebedingungen zu normen; diese werden zwar durch eine Arbeitsprobe erganzt, aber eine einmalige Probe gibt noch kein hinreichendes Bild iiber die Giite der Maschine. Die UngleichmaBigkeit, die sich aus einer nicht vorher berechenbaren Dberlagerung der Einzeleinfliisse ergibt - eine Reihe solcher Einfliisse zahlt METRAL [37] auf -, wird durch die Streukurve der Maschine charakterisiert, welche nichts anderes ist als die Haufigkeitskurve der MaBabweichungen von bestimmten Werkstiicken. Bei jeder Werkzeugmaschine wird das Werkstiick durch eine Bewegung zwischen Werkstiick und Werkzeug bearbeitet; dabei bewegt sich bald nur das Werkzeug (Fallhammer), bald nur das Werkstiick (Drahtziehmaschine), haufig aber beide (Frasmaschine). Die Fehler entstehen dabei dadurch, daB die Relativbewegung nicht genau der vorgeschriebenen Bahn folgt; auBerdem k6nnen zusatzliche mikrogeometrische Fehler durch das Arbeitsverfahren an sich begriindet sein, wenn namlich die Werkstiickform nur als Hiillflache einzelner Werkzeugbahnen entsteht, die einzeln fUr sich (Walzfrasen) oder auch in einem kontinuierlichen Band (Drehen) erzeugt werden. Die Streuung wird durch "Faktoren der Form" und "Faktoren des MaBes" bestimmt [63J. Die Faktoren der Form umfassen Abweichungen, die ihre Ursache haben:
1. in der geometrischen Gestalt (Form und auch Abmessungen) der bewegten Teile oder ihrer Fiihrungselemente; 2. in der Lageabweichung der Fiihrungselemente, sowohl in bezug auf die Entfernung wie auf die Winkellage gegeniiber den Bezugsstiicken (Flachen bzw. Lin
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