Die schwierige Extubation

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REPORT


ch · C. Karagiannidis Abt. Pneumologie – Lungenklinik Merheim, Kliniken der Stadt Köln

Die schwierige Extubation

Redaktion

S. Kluge, Hamburg G. Marx, Aachen

Die invasive mechanische Ventilation zur Behandlung der akuten respiratorischen Insuffizienz beginnt mit der Intubation. Auch wenn die Extubation nach erfolgreicher Behandlung des Akutproblems in den meisten Fällen unproblematisch ist, stellen Schwierigkeiten bei der Extubation substanzielle Probleme in der Intensivmedizin dar, da verzögerte Extubationen mit prognostisch relevanten Komplikationen einhergehen können und nicht selten zu einer Langzeitbeatmung führen. Der Beitrag fokussiert auf die wesentlichen Bedingungen und Probleme der schwierigen Extubation und skizziert den aktuellen Stand möglicher Behandlungsstrategien. Für die Positivdruckbeatmung auf der ­Intensivstation stehen grundsätzlich zwei Verfahren zur Verfügung, die sich im Wesentlichen durch den Beatmungszu­ gang unterscheiden, also durch die Art und Weise, wie die biologischen Atemwe­ ge des Menschen einerseits und die künst­ lichen Atemwege des Respirators anderer­ seits miteinander verbunden sind: F die invasive Beatmung über die ­Einlage endotrachealer Tuben und F die nichtinvasive Beatmung („non­ invasive ventilation“, NIV), bei wel­ cher der Beatmungszugang defini­ tionsgemäß außerhalb des Körpers liegt. Dabei kommen in erster Linie Beatmungs­ masken (Nasen-, Nasen-Mund-, Voll­ gesichtsmasken) und ­B eatmungshelme zum Einsatz. Die invasive Beatmung beginnt mit der Intubation und endet nach erfolgreicher Behandlung der Grunderkrankung mit

der Extubation. In den meisten Fällen ist die Extubation unproblematisch, solange die Grunderkrankung erfolgreich behan­ delt ist und keine beatmungs(tubus-)asso­ ziierten Probleme hinzu gekommen sind, z. B. die ventilatorassoziierte Pneumonie, die eine Fortsetzung der invasiven Beat­ mung notwendig machen. Es gibt aber Bedingungen, die eine ­Extubation erheblich erschweren oder gar unmöglich machen können. Nicht selten führt eine Extubation dann auch zu einer Re-Intubation. Diese Bedingungen lassen sich in zwei Gruppen einteilen, die im Fol­ genden erörtert werden: F Larynxödem und F fortbestehende respiratorische ­Insuffizienz: 1 Postextubationsversagen und 1 Weaning-Versagen

Extubationsschwierigkeiten bei Larynxödem Das Larynxödem ist eine häufige ­Ursache einer Atemwegsobstruktion nach Extu­ bation auf der Intensivstation und wird durch das direkte mechanische Trauma des Tubus ausgelöst [8]. Der Schweregrad der Atemwegsobstruktion variiert mit der Erkrankung und Dauer der Beatmung und kann zu einer nicht selten schwie­ rigen Notfall-Re-Intubation führen. Da sich die Prognose der Patienten mit der Re-­Intubation verschlechtert [25], kön­ nen Prädiktoren eines Larynxödems vor Extubation ebenso hilfreich sein wie me­ dikamentöse Interventionsmaßnahmen. Typischerweise entwickelt sich der Stri­ dor innerhalb der ersten 30 Minuten nach ­Extubation, bei etwa 50% der Fälle bereits innerhalb der ersten 5 Minuten [15]. Generell weisen Frauen ein erhöh­