Entwicklungen und Trends in der Aufbereitung von Ersatzbrennstoffen

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REPORT


Berg Huettenmaenn Monatsh https://doi.org/10.1007/s00501-020-01002-0 © Austrian Society for Metallurgy of Metals (ASMET) and Bergmännischer Verband Österreich (BVÖ) 2020

Entwicklungen und Trends in der Aufbereitung von Ersatzbrennstoffen Gerald Schmidt Saubermacher Dienstleistungs AG, Feldkirchen bei Graz, Österreich

Erst vor rund 20 Jahren entstanden die ersten großtechnischen Anlagen, die aus Abfällen Ersatzbrennstoffe (EBS) herstellten. Man kann daher von einer sehr jungen Branche sprechen. Schon damals war der Schwerpunkt der Produktion die Herstellung von EBS für die Zementindustrie. Ein Pionier war die Anlage der Firma ThermoTeam im südsteirischen Retznei, die 2003 ihren Betrieb aufnahm. In dieser Anlage wurden erstmalig im Dreischichtbetrieb EBS aus gemischten inhomogenen Abfällen aufbereitet [1]. Auch die eingesetzten technischen Lösungen mussten erst entwickelt werden. Etliche österreichische Anlagenhersteller, die sich mit dem Thema EBS beschäftigen, zählen heute zu den weltweit führenden Unternehmen in diesem Bereich. Durch Änderungen im Umfeld, neue rechtliche Vorgaben und die technischen Weiterentwicklungen gibt es aktuell einige neue Entwicklungen und Trends in der Aufbereitung von EBS.

1. Allgemeine technische Trends im Bereich der Ersatzbrennstoffe Aus Sicht der Zementwerke ist der Marktpreis in € pro MJ für EBS mit niedrigerem Heizwert derzeit besser als für höhere Heizwerte. Deshalb haben in den letzten Jahren viele Werke umgebaut, um vermehrt schlechtere Qualitäten (niedriger Heizwert, größere Korngröße) übernehmen zu können. Auf Grund der stark steigenden Kosten für CO2Zertifikate nimmt der Wunsch der Zementwerke nach höheren biogenen Anteilen von Kohlenstoff im EBS zu. Durch das momentan herrschende Überangebot an EBS sind die Zementwerke bis dato aber nicht bereit, die Kosteneinsparungen durch höhere biogene Anteile an die Lieferanten weiter zu geben. Gezielte Zugaben von biogenen MateriaG. Schmidt () Saubermacher Dienstleistungs AG, Hans Roth Straße 1, 8073 Feldkirchen bei Graz, Österreich [email protected]

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lien könnten in Zukunft vermehrt eine Rolle spielen. Anspruchsvoll und teuer ist noch die Messung des biogenen Anteils für die CO2-Zertifikate. Bei den Maschinen zur Zerkleinerung ist es den Herstellern in den letzten Jahren gelungen, die Durchsatzleistungen stark zu steigern. Wo früher zwei parallel geschaltete Maschinen notwendig waren, genügt heute oft nur mehr eine. Im Bereich des Zerkleinerungsgrades wurden ebenfalls deutliche Fortschritte erzielt. In Kombination mit den geringeren Ansprüchen an die Qualitäten der EBS genügt in manchen Fällen eine 1-stufige Zerkleinerung statt der bisher üblichen 2-stufigen Zerkleinerung. Vor rund 15 Jahren tauchten am Markt die ersten Nahinfrarotsensoren (NIR) auf, die in der Lage waren, PVC zu erkennen und somit den Chloranteil im EBS durch sensorgestützte Sortierung zu reduzieren. Mittlerweile sind Sensoren wie NIR, optische Erkennungen und Kombinationen davon in fast jeder Sortieranlage vorhanden. Im Materia