Epidemiologie des Magenkarzinoms in Deutschland
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Silke Hermann1 · Lina Jansen1 · Benjamin Barnes2 · Klaus Kraywinkel2 1 2
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Epidemiologisches Krebsregister Baden-Württemberg, Heidelberg, Deutschland Robert Koch-Institut, Berlin, Deutschland
Epidemiologie des Magenkarzinoms in Deutschland Obwohl die Inzidenz sowie die Mortalität des Magenkarzinoms seit den 1970erJahren in Deutschland deutlich rückläufig ist, befindet sich Magenkrebs sowohl bei Männern als auch bei Frauen unter den 10 häufigsten Krebsneuerkrankungen in Deutschland [14, 15]. Die abnehmende Inzidenz wird sowohl auf Veränderungen von Ernährungs- und Lebensgewohnheiten als auch auf eine abnehmende Häufigkeit von Helicobacterpylori-Infektionen zurückgeführt. Im folgenden Kurzbeitrag zeigen wir aktuelle Trends zur Magenkrebsinzidenz und -mortalität in Deutschland sowie Auswertungen aus den deutschen bevölkerungsbezogenen Krebsregistern zur Verteilung von Tumorstadien sowie Tumorlokalisation und den Überlebenswahrscheinlichkeiten.
Datenquellen und Methoden Die vorliegendenErgebnisse fürDeutschland basieren auf den Daten der epidemiologischen Krebsregister, die seit 2009 flächendeckend in allen Bundesländern Krebserkrankungen erfassen. Die Daten werden jährlich im Zentrum für Krebsregisterdaten (ZfKD) zusammengeführt und auf Bundesebene ausgewertet. Das ZfKD schätzt anhand dieser Daten jährlich die bundesweite Inzidenz für die erwachsene Bevölkerung für alle 3-stelligen Diagnosen nach ICD-10 (außer C44). So wird für die in einigen Regionen noch bestehende Untererfassung korrigiert, und auch für zurückliegende Jahre ab 1999 werden Vergleichswerte angeboten [3]. Die Angaben zur Inzidenz der Magenkarzinome beruhen auf den geschätzten Werten, die in den Jahren 2014–2016 um etwa 14 % über der Zahl
der aus allen Bundesländern erfassten übermittelten Fälle lagen. Letztere waren Basis für die Auswertungen der Verteilung von Differenzierungsgrad und Tumorstadien. Angaben zur Mortalität basieren auf der Todesursachenstatistik des Statistischen Bundesamts [16]. Erkrankungs- und Sterberaten wurden altersstandardisiert nach der alten europäischen Standardbevölkerung [3]. Relative Überlebensraten setzen das beobachtete Überleben der Erkrankten mit dem der gleichaltrigen Allgemeinbevölkerung in Bezug und stellen so ein Maß für das krankheitsspezifische Überleben dar. Es wurde für den Zeitraum 2014–2016 nach der Periodenmethode [16] berechnet, um eine Schätzung für das Überleben möglichst aktuell erkrankter Personen zu erhalten. Für die Berechnung wurden Daten aus 7 Bundesländern herangezogen, die die festgelegten Qualitätskriterien erfüllten [14]. Die Stadienangaben wurden nach der 7. Auflage der Klassifikation maligner Tumoren (TNM) zugeordnet.
Tab. 1
Eine Stratifizierung der Ergebnisse erfolgte nach 3 Altersgruppen (
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