Behandlung des peritoneal metastasierten Magenkarzinoms
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Linda Feldbrügge · Vincent Wolf · Felix Gronau · Alan Oeff · AlexiaEugenia Alevizopoulos · Maximilian Jara · Beate Rau
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Behandlung des peritoneal metastasierten Magenkarzinoms Oft findet sich nach histologischer Sicherung eines Magenkarzinoms und Indikation zur Resektion als Überraschungsbefund eine peritoneale Metastasierung. Um für die Patienten einen besseren Therapiealgorithmus zu definieren, wird im Folgenden die Diagnostik und Behandlung des peritoneal metastasierten Magenkarzinoms aufgezeigt.
Inzidenz und natürlicher Verlauf Die häufigsten Metastasierungsorte des Magenkarzinoms sind die Leber, das Peritoneum und die Lunge. Aus einer Studie mit 8321 Patienten ging hervor, dass eher bei jungen Patienten eine Tendenz zu peritonealen Metastasen besteht [22].
Bei Erstdiagnose eines »Magenkarzinoms liegt in 5–20 % der Fälle bereits eine Peritonealkarzinose vor Zum Zeitpunkt der Erstdiagnose eines Magenkarzinoms liegt in 5–20 % aller Fälle bereits eine Peritonealkarzinose vor, die oftmals lange Zeit asymptomatisch bleibt [24]. Treten die typischen Symptome auf (abdominelle Schmerzen, abdominelle Distension, Aszites, Gewichtsverlust, abdominelle Resistenzen, Übelkeit, intestinale Obstruktion u. a.), ist dies meist ein Indiz für ein weit fortgeschrittenes Stadium [25]. Die Überlebensdauer beim unbehandelten peritoneal metastasierten Magenkarzinom liegt bei 3–5 Monaten
[24]. Peritonealkarzinose ist mit 50 % die häufigste Lokalisation eines Rezidivs bei Magenkarzinompatienten nach einer kurativ intendierten Therapie [18]. Für diese Patienten liegt die 5-Jahres-Überlebensrate bei weniger als 3 % mit einem mittleren und medianen Gesamtüberleben von 6,5 bzw. 3,1 Monaten.
Staging-Laparoskopie Goldstandard für die Diagnose bzw. den Ausschluss einer peritonealen Metastasierung bei Magenkarzinom ist die Durchführung einer Staging-Laparoskopie. Diese ermöglicht neben der makroskopischen Feststellung des Vorliegens einer Peritonealkarzinose eine histologische und zytologische Probengewinnung aus suspekten Bereichen des Peritoneums sowie eventuell vorliegendem Aszites oder peritonealer Spülflüssigkeit. Durch das Scoring mittels Peritoneal Cancer Index (PCI) nach Sugarbaker [12] ist eine Objektivierung des Ausmaßes der peritonealen Metastasierung möglich. Dem PCI kommt eine besondere Bedeutung zu, da er einen hohen prädiktiven Wert für das Patientenüberleben hat [9]. Zusätzlich zur Diagnosesicherung peritonealer Metastasen trägt eine diagnostische Laparoskopie dazu bei, den Therapieerfolg einer präoperativen Chemotherapie zu ermessen, unnötige Explorativ-Laparotomien vermeiden und somit den stationären Aufenthalt zu verkürzen. Eine Staging-Laparoskopie sollte laut aktueller S3-Leitlinie bei allen Patienten durchgeführt werden, die
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