Interaktion und Kommunikation

Soziale Interaktion bezeichnet die Einwirkung verschiedener Personen aufeinander. Eine spezielle Form der Einwirkung ist die Kommunikation, die als Austausch von Informationen definiert wird und in mündlicher, schriftlicher bzw. nonverbaler Form erfolgen

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REPORT


Interaktion und Kommunikation Friedemann W. Nerdinger 5.1

Interaktion und Kommunikation: Zur Abgrenzung der Begriffe  –  56

5.2

Ostrazismus: Die soziale Bedeutung der Interaktion  –  57

5.3

Formen der Kommunikation  –  57

5.3.1 5.3.2 5.3.3

Mündliche Kommunikation – 57 Schriftliche Kommunikation – 58 Nonverbale Kommunikation – 58

5.4

Formale Kommunikation in Organisationen  –  59

5.4.1 5.4.2 5.4.3 5.4.4 5.4.5

Das Sender-Empfänger-Modell – 60 Formale Kommunikationsstrukturen – 60 Vorgesetzten-Untergebenen-Kommunikation – 61 Wahl von Kommunikationskanälen  –  62 Überbringen schlechter Nachrichten  –  63

5.5

Informelle Kommunikation – 65

5.5.1 5.5.2 5.5.3 5.5.4

Unterschiede zwischen formaler und informeller Kommunikation  –  65 Das Filtermodell der Kommunikation  –  65 Spiele – 66 Gerüchte – 67

Literatur – 69

F. W. Nerdinger, G. Blickle, N. Schaper, Arbeits- und Organisationspsychologie, Springer-Lehrbuch, DOI 10.1007/978-3-642-41130-4_5, © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2014

5

Kapitel 5  •  Interaktion und Kommunikation

56

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Organisationen bestehen, weil die dort arbeitenden Menschen immer wieder ihre Handlungen aufeinander abstimmen. Sie machen das – allgemein betrachtet – durch Interaktion, d. h., indem sie gegenseitig aufeinander einwirken. Die wichtigste Form der Einwirkung auf andere Menschen ist die Kommunikation (vgl. Blickle, 2004; Poole, 2011). Nach der Erläuterung der Abgrenzung der beiden Begriffe und der Veranschaulichung der Bedeutung der sozialen Interaktion am Beispiel des Ostrazismus werden die wichtigsten Formen der Kommunikation beschrieben. Darauf aufbauend können die beiden grundlegenden und organisationspsychologisch wichtigen Formen der Kommunikation – die interpersonelle und die organisationale Kommunikation – in ihren wesentlichen Merkmalen dargestellt werden (zu einer dritten Variante, die davon ausgeht, dass Organisationen aus Kommunikation und Interaktion bestehen, vgl. Blickle, 2004).

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5.1

Interaktion und Kommunikation: Zur Abgrenzung der Begriffe

Definition  Soziale Interaktion bezeichnet die Einwirkung verschiedener Personen aufeinander, wobei der Einwirkung nicht notwendigerweise eine Absicht, ein Plan oder auch nur das Wissen der Personen über die wechselseitige Einwirkung zu unterstellen ist (Blickle, 2004).

Eine Form der Einwirkung ist das als Social Facilitation bekannte Phänomen, wonach die Anwesenheit anderer bei der Verrichtung einfacher, gut gelernter Tätigkeiten zu höherer Leistung führt im Vergleich zur Einzelarbeit: Allein die physische Präsenz anderer Menschen bewirkt eine physiologische Aktivierung, d. h., es findet eine Einwirkung völlig unabhängig davon statt, was jemand mit seinem Verhalten beabsichtigt (▶ Kap. 2). Im Kern der Interaktion steht die wechselseitige Einwirkung. Welche Funktion diese Einwirkung für die beteiligten Personen hat, wird mit dieser Definition noch nicht deutlich. Nach einer grundlegenden Annahme der Psychologie sind Menschen aufeinander angewiesen, um b