Nach Schlaganfall: Immer noch zu viele Patienten mit schlecht eingestelltem Blutdruck
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m von 2005 bis 2016 konstant. Santos D et al. Trends in Antihypertensive Medi cation Use Among Individuals With a History of Stroke and Hypertension, 2005 to 2016. JAMA Neurol. 2020; https://doi.org/10.1001/jamaneu rol.2020.2499
Kommentar Die Modifikation kardiovaskulärer Risikofak toren ist die Hauptaufgabe jeder struktu rierten Schlaganfallnachsorge. Eine kon stant hohe Rate (37 %) an Patienten mit nicht suffizient therapiertem arteriellem Hypertonus über den Zeitraum einer Deka de ist eine herbe Enttäuschung. Trotz aller Limitationen der Studie wie dem Einschluss allein über anamnestische Anga ben (Schlaganfall oder Hypertonus) und Rückschluss auf eine arterielle Hypertonie aufgrund antihypertensiver Medikation können die amerikanischen Daten durch aus auf deutsche Verhältnisse übertragen werden, wie die Studienergebnisse z. B. von EUROASPIRE III zeigen [1]. Hier lag die Rate der Patienten mit unkontrolliertem Blut druck (> 140/ 90 mmHg) im Studienzentrum Münster bei 43,4 %. Es ist allgemein anerkannt, dass die bishe rigen Versorgungskonzepte unzureichend sind und der Komplexität der Schlaganfall therapie nach der Akutphase nicht ausrei chend Rechnung tragen, auch wenn bishe rige Interventionsstudien wie INSPIRE-TMS den Endpunkt einer signifikanten Senkung der Rate kardiovaskulärer Ereignisse noch nicht erreicht haben [2]. Die Ergebnisse weiterer Case-and-Care-ManagementKonzepte wie STROKE-OWL (sektorüber greifend organisierte Versorgung komple xer chronischer Erkrankungen am Beispiel Schlaganfall durch Schlaganfall-Lotsen in der Pilotregion Ostwestfalen-Lippe) und SANO (strukturierte ambulante Nachsorge nach Schlaganfall) bleiben abzuwarten.
©© Sandor Kacso / Fotolia (Symbolbild mit Fotomodell)
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Bei vielen Schlaganfallpatienten wird Bluthochdruck nicht ausreichend behandelt.
Entschieden sollten auch alle Möglichkei ten der Digitalisierung in Nachsorgekon zepten vorangetrieben und durch digital unterstützte Blutdruckselbstmessung mit manschettenfreien Wearables flankiert werden. Literatur: 1. Heuschmann PU et al. Control of main risk factors after ischaemic stroke across Europe: data from the stroke-specific module of the EUROASPIRE III survey. Eur J Prev Cardiol. 2015;22(10):1354-62 2. Ahmadi M et al. A support programme for secondary prevention in patients with tran sient ischaemic attack and minor stroke (IN SPiRE-TMS): an open-label, randomised con trolled trial. Lancet Neurol. 2020;19(1):49-60
Dr. med. Alexander Correll Abteilung für Neurologie Bundeswehrkrankenhaus Berlin
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