Rehabilitation bei Patienten nach Stammzelltransplantationen
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Schwerpunkt
Neben körperlichen Folgen machen auch die psychosozialen Konsequenzen Betroffenen nach einer hämatopoetischen Stammzelltransplantation zu schaffen.
Schwerpunkt onkologische Rehabilitation
Rehabilitation bei Patienten nach Stammzelltransplantationen Timm Dauelsberg, Nadja Almanasreh und Andreas Mumm – Klinik für Onkologische Rehabilitation in der Klinik für Tumorbiologie, Universitätsklinikum Freiburg
Die rehabilitative Nachsorge von Patienten, die sich einer Stammzelltransplantation unterziehen müssen, ist eine anspruchsvolle Aufgabe, welche die Zusammenarbeit ganz unterschiedlicher Disziplinen wie der Hämatologie, der Psychoonkologie, der Sporttherapie und der Diätetik e rforderlich macht. Lesen Sie in dieser Übersicht, worauf es in den einzelnen Handlungsfeldern ankommt. In den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts hat sich die allogene hämatopoetische Stammzelltransplantation (allogene HSCT) in Deutschland für eine kleine Patientengruppe, überwiegend mit malignen hämatologischen Erkrankungen, als Routineverfahren etabliert. 2018 wurden 3.506 allogene Blutstammzelltransplantationen durchgeführt. Im 10-Jahres-Vergleich bedeutet das eine Steigerung von über 1.000 allogenen Blutstammzelltransplantationen. Häufigste Indikationen waren Leukämien mit 78,7 %, hier vor allem die akute myoloische Leukämie (AML), gefolgt von lymphoproliferativen Erkrankungen mit 13,1 % [1]. In dieser Zeit haben sich die Indikationen, die Konditionierungstherapien, die Stammzellquellen und das Management von Immunsuppression, Infekten und Graft-versus-Host-Reaktionen (GvHD, „graft-versus-host disease“) stark gewandelt. Sicher ist nur, dass sich die allogene HSCT weiter wandeln wird und ihr Stellenwert im Kontext neuerer biologischer Verfahren immer wieder neu bestimmt werden muss. Einhergehend damit ist die Mortalität nach allogener Stammzelltransplantation gegenüber den 1990er Jahren um ca. 40 % zurückgegangen [2].
Rehabilitation nach Stammzelltransplantation
Die onkologische Rehabilitation wird in Deutschland zumeist stationär durchgeführt. Seit den 1990er Jahren haben eine Reihe onkologischer Rehabilitationskliniken spezifische Reha- Angebote für Patienten nach allogener Stammzelltransplantation entw ickelt. Diese Angebote entstanden meist in Kooperation mit zuweisenden Transplantationszentren und spiegelten häufig die lokalen Möglichkeiten und Grenzen wider. Während in Deutschland die Rehabilitation nach allogener HSCT meist stationär über 3–6 Wochen durchgeführt wird, überwiegen international ambulante Therapieangebote in Spezialambulanzen. Ein Handicap stellt das Fehlen eines einheitlichen Ver gütungssystems dar, so dass die ökonomischen Rahmenbedingungen der verschiedenen onkologischen Rehabilitations kliniken sehr unterschiedlich sind. Vorbildhaft könnte hier das Modell der neurologischen Frührehabilitation sein, in dessen Rahmen Versorgungsstufen definiert wurden, die den not wenigen Behandlungsaufwand widerspiegeln. Ein ähnliches System könnte für die Gruppe der allogen Transplantierten a ngemessen
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