Senken Antibiotika das Infektionsrisiko?

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REPORT


kalrezidivrate nicht profitieren, in Zukunft zu vermeiden. Die Ergebnisse rechtfertigen die Beschränkung der Anwendung einer neoadjuvanten RCTx bei Patienten mit hohem Risiko für die Entwicklung eines Lokalrezidivs. Dies würde besonders im Hinblick auf Therapiedauer und -kosten, postoperative Komplikationen und damit verbundener Lebensqualität Vorteile bringen. Voraussetzung dafür ist die standardisierte, hochqualitative prätherapeutische Diagnostik mittels MRT des Beckens. Fazit: In der aktuellen Leitlinie ist bereits eine konsensbasierte Empfehlung aufgeführt, nach der in bestimmten Fällen bei Rektumkarzinomen der UICC-Klassifikation II und III eine primäre Resektion durchgeführt werden kann. Die hier präsentierte Studie zeigt ähnliche Ergebnisse wie die MERCURY-Studie, einer vergleichbaren prospektiven multizentrischen Beobachtungsstudie mit einem Patientenkollektiv aus England [1]. Obwohl es sich bei der OCUM-Studie um ein nicht randomisiertes Protokoll handelt, liefern die Daten bei einem multizentrischen Studiendesign und hohen Patientenzahlen eindrückliche Ergebnisse. Sicherlich sollten die Daten noch weiter um Langzeitdaten in Bezug auf die Lokalrezidivrate ergänzt werden, aber die Ergebnisse sind sehr vielversprechend. Es ist zu diskutieren, ob trotz Fehlen einer randomisierten klinischen Studie, der Empfehlungsgrad zur primären Resektion nach prätherapeutischer Risikostratifizierung mittels MRT-Bildgebung in der Leitlinie entsprechend angepasst werden kann.

Marie-Christin Weber Klinik und Poliklinik für Chirurgie Klinikum rechts der Isar, TU München

Prof. Dr. med. Helmut Friess Direktor der Klinik und Poliklinik für Chirurgie Klinikum rechts der Isar, Medizinische Fakultät der TU München E-Mail: [email protected]

Dr. med. Philipp-Alexander Neumann Klinik und Poliklinik für Chirurgie Klinikum rechts der Isar, TU München Ismaninger Straße 22, 81675 München E-Mail: [email protected]

Literatur 1. Taylor FG et al. Ann Surg 2011;253(4):711–9

Feinnadelpunktion von Pankreaszysten

Senken Antibiotika das Infektionsrisiko? Fragestellung: Kann die antibiotische Prophylaxe mit Cipro­

floxacin vor einer endosonografisch gestützten Feinnadelpunktion mit Aspiration von Zysteninhalten (EUS-FNA) das Risiko von infektiösen Nebenwirkungen bei Patienten mit zystischen Pankreasläsionen signifikant senken?

Hintergrund: Seit vielen Jahren besagt die herrschende „Lehr-

meinung“, dass vor der EUS-FNA zystischer Pankreasprozesse eine prophylaktische Antibiotikagabe notwendig ist, um ernste Komplikationen wie Infektionen und Pankreatitis zu vermeiden. Die bisherige Evidenz dafür ist jedoch gering: Fallserien, Metaanalysen und kleinere Studien zeigten sehr uneinheitliche Ergebnisse und schätzten bisher das Risiko ernster Infektionen durch EUS-FNA bei Pankreaszysten in einem weiten Bereich von 1 – 10 % der Fälle ein. Dabei schlossen einige frühere Arbeiten jedoch nicht nur Patienten mit Pankreaszysten ein, Colán-Hernandez J et al. Antisondern auch andere zystibiotic prophylaxis is not required for endoscopic