Tumorschmerz: Palliative Begleitung am Lebensende

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REPORT


gegen das Calcitonin-Gene-Related Peptide (CGRP) oder den CGRP-Rezeptor wirksame und verträglich Medikamente zur Migräneprophylaxe zur Verfügung stehen, fühlen sich viele Migränepatienten unterbehandelt und mit ihrer Erkrankung allein gelassen. Migräne hat erhebliche Auswirkungen auf sämtliche Lebensbereiche. Obwohl der Leidensdruck der Betroffenen sehr hoch und die Lebensqualität durch die Erkrankung enorm beeinträchtigt ist, wird die Erkrankung nach wie vor unterschätzt und stigmatisiert, erklärte der Neurologe Professor Dimos D. Mitsikostas vom Naval Hospital Athen, Griechenland. Um über die Erkrankung besser aufzuklären und mehr Aufmerksamkeit und Verständnis für die Betroffenen zu schaffen, hat das Unternehmen Teva die Kampagne „Beyond Migraine: The Real You“ gestartet. Ziel der

Kampagne ist es unter anderem, mehr über die Bedürfnisse und Erfahrungen von Migränepatienten zu erfahren, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Befragt wurden 7.500 Migränepatienten aus zehn europäischen Ländern. 84 % der Teilnehmer litten unter episodischer (4–14 Tage/Monat) und 16 % unter chronischer Migräne (15 und mehr Tage/Monate). 86 % der Befragten waren der Ansicht, dass Migräne von der Gesellschaft nicht ernst genommen wird. Viele Betroffene fühlen sich von ihrem Umfeld missverstanden und so hielt nahezu die Hälfte der Umfrageteilnehmer (46 %) ihre Erkrankung sogar vor Familienangehörigen geheim. 90 % der Befragten gaben an, dass die Migräne ihre Lebensqualität beeinträchtigt. Immerhin 77 % hatten den Eindruck, dass ihr behandelnder Arzt die Erkrankung ernst nimmt, 30 % hingegen, dass ihr Arzt nicht ausreichend über die neuesten Behand-

Tumorschmerz: Palliative Begleitung am Lebensende —— Im Vergleich zu anderen Ländern ist es

in Deutschland um das Thema Palliativ­ medizin durch eine große Auswahl an Opioiden recht gut bestellt. Weltweit sind jedoch laut WHO 86 % aller Palliativpatienten ohne Palliativ- und 83 % ohne Schmerzversorgung. Am Ende des Lebens leiden etwa zwei Drittel der Patienten unter Schmerzen. Nach dem revidierten WHO-Stufenschema von 2019 kann die Tumorschmerzbehandlung je nach aktueller Schmerzstärke auf jeder Stufe beginnen und sollte dabei auf die neurobiologischen Schmerzmechanismen abgestimmt sein. Bei Tumorschmerz handele es sich oft um „mixed pain“, erklärte Professor Roman Rolke von der Klinik für Palliativmedizin am RWTH-Universitäts­ klinikum Aachen. Gerade in der Palliativsituation müsse die Schmerztherapie in ein individuelles, holistisches System eingebettet sein. Die Opioid­ medikation sollte in puncto Pharmako­dynamik und Pharmakokinetik

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an die eingeschränkte Organfunktionen angepasst und Wechselwirkungen mit dem Cytochromsystem beachtet werden. Dabei zeigen Hydromorphon und Morphin keine relevanten Interaktionen mit dem Cytochrom-P450-System [Rolke R et al. Internist 2016;57:959-70]. Relevante Vorteile von Hydromorphon (z. B. Hydromorphon Aristo®, Aristo) belegen auch Real-World-Daten des PraxisRegisters Schmerz der Deutschen Gesellschaft für Sch