Urothelkarzinom des oberen Harntrakts
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Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020 Wissenschaftliche Leitung M.-O. Grimm, Jena A. Gross, Hamburg C.-G. Stief, München J.-U. Stolzenburg, Leipzig in Zusammenarbeit mit der Akademie der Deutschen Urologen
CME Zertifizierte Fortbildung Urothelkarzinom des oberen Harntrakts A. J. Gross1 · C. Netsch1 · J.-U. Stolzenburg2 · B. Becker1 1 2
Abteilung für Urologie, Asklepios Klinik Barmbek, Hamburg, Deutschland Urologische Universitätsklinik Leipzig, Leipzig, Deutschland
Zusammenfassung
Online teilnehmen unter: www.springermedizin.de/cme Für diese Fortbildungseinheit werden 3 Punkte vergeben. Kontakt Springer Medizin Kundenservice Tel. 0800 77 80 777 (kostenfrei in Deutschland) E-Mail: [email protected] Informationen zur Teilnahme und Zertifizierung finden Sie im CME-Fragebogen am Ende des Beitrags.
Das Urothelkarzinom des oberen Harntrakts (UTUC) ist eine seltene Entität. Die Inzidenz liegt in Deutschland derzeit bei etwa 2/100.000 mit einem Verhältnis zwischen Frauen und Männern von 1:2,5. Die meisten klinischen Zeichen sind unspezifisch und unergiebig, weswegen eine frühzeitige Diagnosestellung nur selten gelingt. Die Computertomographie mit Kontrastmittel und Urographiephase bildet gemeinsam mit der diagnostischen Ureterorenoskopie aktuell den Goldstandard in der Diagnostik des UTUC. Bei der operativen Behandlung des UTUC bleibt derzeit die radikale Nephroureterektomie (RNU) unter Mitnahme einer Blasenmanschette das Mittel der Wahl, obgleich sich das radikale Vorgehen hin zu laparoskopischen/robotischen oder endourologischen Verfahren unter Erhalt der Niere entwickelt. Aufgrund der hohen Rezidivrate (22–47 %) eines Urothelkarzinoms in der Harnblase sind engmaschige Verlaufskontrollen nach RNU obligat. Schlüsselwörter Urotheliale Malignome · Nierenerhaltende Chirurgie · Nephroureterektomie · Endourologie · Laparoskopie
Lernziele Nach Absolvieren dieser Fortbildungseinheit ... – kennen Sie die Risikogruppen, bei denen man an ein Urothelkarzinom des oberen Harntrakts denken sollte. – kennen Sie die diagnostischen Maßnahmen bei Verdacht auf ein Urothelkarzinom des oberen Harntrakts. – kennen Sie die operativen Optionen bei einem Urothelkarzinom des oberen Harntrakts.
Der Urologe 10 · 2020
1265
CME
Abstract
Epidemiologie Insgesamt handelt es sich beim Urothelkarzinom des oberen Harntrakts („upper tract urothelial carcinoma“, UTUC) um eine eher seltene Entität. Die Inzidenz liegt in Deutschland derzeit bei etwa 2/100.000 mit einem Verhältnis zwischen Frauen und Männern von 1:2,5. Insgesamt macht das UTUC 5–10 % aller urothelialen Malignome aus, wobei Nierenbeckenkarzinome doppelt so häufig vorkommen wie Harnleitertumoren [1, 2, 3]. Aufgrund verbesserter Detektionsraten und längerem Überleben nach Harnblasenkarzinomen ist die Inzidenz dieser Tumorentität in den letzten Jahren gestiegen [4]. Die Rate an Carcinomata in situ des oberen Harntrakts (OHT) liegt bei 11–36 %, und in etwa 17 % der Fälle zeigt sich zeitgleich ein Urothelkarzinom der Harnblase [4, 5].
Upper urinary trac
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