Endoskopische Diagnostik, Therapie und Nachsorge von Polypen des oberen Gastrointestinaltrakts

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REPORT


Polypen zeigen sich deutlich seltener im oberen als im unteren Gastrointestinaltrakt (GIT). Meist sind sie klein und asymptomatisch und werden als Zufallsbefund im Rahmen einer Ösophagogastroduodenoskopie (ÖGD) erhoben. In manchen Fällen, insbesondere bei fortgeschrittener Tumorgröße, zeigen sie sich symptomatisch und fallen beispielsweise durch Schmerzen, Dysphagie, Anämie/ Blutung, Gewichtsverlust oder Obstipation auf.

Bei symptomatischen oder »potenziell malignen Läsionen ist die Resektion empfohlen Im Gegensatz zum unteren GIT ist eine endoskopische Vorsorge im oberen GIT in Deutschland nicht empfohlen – mit Ausnahme der hereditären Risikogruppen. Bei symptomatischen oder potenziell malignen Läsionen ist die Resektion empfohlen. Diese erfolgt meist endoskopisch mittels endoskopischer Mukosaresektion (EMR), für unterschiedliche Lokalisationen/Indikationen stehen jedoch auch fortgeschrittene Techniken wie die endoskopische Submukosadissektion (ESD), Tunnelungstechniken („submucosal tunneling endoscopic resection“ [STER]) oder die endoskopische Vollwandresektion zur Verfügung. Die Nachsorge nach Polypektomie ist im Vergleich zum unteren GIT weniger standardisiert und wird maßgebend durch die Tumordignität und den Resektionserfolg bestimmt.

B. Meier · K. Caca Klinik für Innere Medizin, Gastroenterologie, Hämato-Onkologie, Pneumologie, Diabetologie und Infektiologie, Klinikum Ludwigsburg, Ludwigsburg, Deutschland

Endoskopische Diagnostik, Therapie und Nachsorge von Polypen des oberen Gastrointestinaltrakts Nachfolgend wird das Management von Polypen des oberen GIT anhand der unterschiedlichen anatomischen Lokalisationen näher differenziert und beschrieben.

Ösophagus Subepitheliale Tumoren Polypen im Ösophagus sind selten. Überwiegend zeigen sich hier subepitheliale Tumoren (SET). Hierzu zählen 4 Leiomyome, 4 Neurinome, 4 Lipome, 4 Fibrome, 4 zystische Tumoren, 4 inflammatorische fibroide Tumoren, 4 Granularzelltumoren und 4 gastrointestinale Stromatumoren (GIST). Aufgrund ihrer subepithelialen Lokalisation werden sie in der Regel im Rahmen der endoskopischen Standardbiopsie nicht erfasst und somit nicht sicher diagnostiziert. In der weiteren Einstufung der Dignität haben daher bildgebende Verfahren, insbesondere aber der endoskopische Ultraschall (EUS), einen wichtigen Stellenwert. Durch Zuordnung der Läsion zu einer Wandschicht und Beurteilung des Echomusters lassen sich die Tumoren näher klassifizieren. Am häufigsten zeigen sich Leiomyome, die gutartig und meist im mittleren oder distalen Ösophagus lokalisiert sind. Bei symptomatischen Befunden ergibt

sich die Indikation zur Resektion, ansonsten kann eine endoskopische Verlaufskontrolle erfolgen; bei gutartigen Befunden werden in der Regel initial jährliche Kontrollen durchgeführt.

GIST müssen unbedingt von »Leiomyomen abgegrenzt werden Eine Abgrenzung zu den deutlich seltener vorkommenden GIST muss unbedingt erfolgen, da sich diese ähnlich präsentieren, jedoch das Potenzial zur malignen Entartung besitzen. Bei Nachweis eines lokalisierten GIST besteht prinzipiell