Sinnvolle Impfungen von 10 bis 100 Jahren

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REPORT


Fortbildung

Die Überprüfung und Vervollständigung des Impfstatus ist in jedem Lebensalter sinnvoll.

Den Impfpass im Blick behalten

Sinnvolle Impfungen von 10 bis 100 Jahren Linda Sanftenberg, Jörg Schelling

Für ausreichenden Impfschutz von Jung und Alt zu sorgen, ist auch eine wichtige Aufgabe in der gynäkologischen Praxis. Denn es gibt häufig Schwachstellen, etwa wenn Jugendliche gesund sind und allgemein nicht zum Arzt gehen. Dann können Gynäkologen eingreifen.

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mpfungen gehören zu den wirksams­ ten und wichtigsten präventiven Maß­ nahmen. Moderne Impfstoffe sind gut verträglich, bleibende oder schwere unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) werden nur in sehr seltenen Fäl­ len beobachtet. Unmittelbares Ziel einer Impfung ist es, Geimpfte vor einer be­ stimmten Krankheit zu schützen.

Auch Personen, die nicht geimpft werden können, profitieren Aber auch chronisch kranke Patienten, die zum Beispiel wegen einer laufenden

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Behandlung nicht geimpft werden kön­ nen, profitieren vom Impfschutz der Fa­ milie und Umgebung. Nur bei einer be­ völkerungsweit hohen Akzeptanz von Impfungen können hohe Impfquoten er­ reicht werden. Dadurch ist es möglich, bestimmte Krankheitserreger regional zu eliminieren und schließlich weltweit auszurotten. Die Eliminierung von Ma­ sern, Röteln und Poliomyelitis ist erklär­ tes und erreichbares Ziel nationaler und internationaler Gesundheitspolitik. In der Bundesrepublik Deutschland werden Impfungen und andere Maß­

nahmen der spezifischen Prophylaxe von den obersten Gesundheitsbehörden der Länder auf Grundlage der Empfeh­ lungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) entsprechend § 20 Abs. 3 IfSG „öffentlich empfohlen“.

Für Kassenärzte eine rechtliche Verpflichtung! Es ist eine wichtige ärztliche Aufgabe, für einen ausreichenden Impfschutz bei den Patienten zu sorgen. Für Ärzte im Rahmen der kassenärztlichen Zulassung besteht hierfür nicht nur eine ethische, sondern auch eine rechtliche Verpflich­ tung! Dies bedeutet, fehlende Grundim­ munisierungen auch bei Jugendlichen und Erwachsenen frühzeitig nachzuho­ len und zeitgerecht abzuschließen. Nach der Grundimmunisierung ist gegebe­ nenfalls durch regelmäßige Auffri­ gynäkologie + geburtshilfe  2020; 25 (5)

schimpfungen sicherzustellen, dass der notwendige Impfschutz lebenslang er­ halten bleibt. Nach Indikationen sollen weitere Impfungen gegen Infektionskrank­ heiten erfolgen. Der Impfkalender für Jugendliche und Erwachsene umfasst Impfungen zum Schutz vor: — Tetanus, — Diphtherie, — Pertussis, — Poliomyelitis, — Hepatitis B, — Pneumokokken, — Meningokokken C, — Masern, — Mumps, — Röteln, — Varizellen, — humane Papillomviren, — Herpes zoster und — Influenza [1].

Impfprävention bei Jugendlichen Ab einem Alter von zehn Jahren sollten Ärzte und Eltern darauf achten, dass Kinder die zweite Auffrischimpfung ge­ gen Tetanus, Diphtherie und Pertussis erhalten, da der Impfschutz gegen die ge­ nannten Erkrankungen von begrenzter Dauer ist. Des Weiteren sollte die einma­ lige Auffrischimpfung gegen Polio erfol­ gen. Ab einem Alter von f