Jetzt Impfungen nachholen!
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Covid-19 Pandemie
Jetzt Impfungen nachholen! Ärzte warnen vor Rückstau in der Vorsorgemedizin FF „Wir verzeichnen derzeit einen
©©ÖÄK/Bernhard Noll
problematischen Rückstau in der Vorsorgemedizin, der auch eine größer werdende Impflücke einschließt“, bringt Johannes Steinhart, Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte und Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer, bei einem Pressegespräch Mitte Juni 2020 in Wien die Situation auf den Punkt. Im Zusammenhang mit dem „Shutdown“, den die Bundesregierung Mitte März ausgerufen hat, wurden Ärzte damals einerseits aufgefordert, ihre Praxen geöffnet zu halten, um für Patienten notfalls zur Verfügung zu stehen. Andererseits sollten möglichst nur Akutpatienten Arztpraxen aufsuchen, um das Risiko einer Infektionsübertragung zu minimieren.„So wurden viele Vorsorgemaßnahmen, darunter auch Impfungen, verschoben. Die Impflücke, die schon aufgrund der verbreiteten Impfskepsis ohnehin größer ist, als es der Gesundheit zuträglich ist, vergrößerte sich weiter“, so Steinhart.
8 Johannes Steinhart, Bundeskurien obmann der niedergelassenen Ärzte und Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer
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Pädiatrie & Pädologie 4 · 2020
Jetzt gehe es darum, nach dem Wiederhochfahren der Arztpraxen den vorsorgemedizinischen Nachholbedarf möglichst schnell auszugleichen. „Es ist ein günstiger Zeitpunkt, um überfällige Impfungen nachzuholen. Der verbreiteten Impfmüdigkeit muss durch Aufklärung und Impfprogramme wirksam entgegengetreten werden, und es muss der Zugang zu Impfstoffen und Impfungen erleichtert werden. Bei all dem muss auf kompetentes Vorgehen und Patientensicherheit höchster Wert gelegt werden“, fordert der ÖÄK-Vizepräsident. Vermehrte Sensibilität für Impfen nutzen „Sars-CoV-2 hat es auch mit sich gebracht, dass dem Thema Impfen jetzt eine verstärkte und überfällige Aufmerksamkeit zuteilwird“, sagt Ursula Wiedermann-Schmidt, Leiterin des Instituts für Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin der MedUni Wien. Im Mittelpunkt des Interesses stehen dabei nicht nur die Entwicklung eines Impfstoffes gegen Sars-CoV-2, sondern auch Impflücken. Lücken bei der Influenza-Impfung seien etwa bedeutsam, weil ein mögliches Zusammenfallen einer Grippewelle mit einer Covid-19 Welle die österreichische Spitals- und Intensivbetten-Infrastruktur überfordern kann. „Die WHO und UNICEF warnen, dass durch die Unterbrechung der Routineimpfungen im Rahmen der COVID-19-Krise zumindest 80 Millionen Kinder unter einem Jahr gefährdet sind, an Diphtherie, Masern oder Polio zu erkranken. Auch in Österreich ging die Zahl der Impfungen in den vergangenen Monaten zurück – das ist gerade vor dem Hintergrund einer zunehmenden und problematischen Impfmüdigkeit eine riskante Entwicklung“, sagt Wiedermann-Schmidt, die ebenfalls
jetzt einen günstigen Zeitpunkt sieht, um Impfungen nachzuholen. „Arztpraxen können beim Einhalten entsprechender Sicherheitsvorkehrungen ohne erhöhtes Risiko aufgesucht werden. Dass momentan eine vermehrte Sensibilität für das Thema Impfen zu beobachten ist, sollte aber auch auf
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