So entscheiden Sie, ob er ambulant bleiben kann!
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entscheiden Sie, ob er ambulant bleiben kann! Pneumoniepatient in der Praxis
„Die Erfassung des Schweregrads einer ambulant erworbenen Pneumonie ist ein zentrales Element im Management der Erkrankung“, sagte PD Dr. Jessica Rademacher, Hannover. Insbesondere gelte es zu entscheiden, welche Patienten ambulant bleiben können und welche einer stationären Einweisung bedürfen. Die klinische Einschätzung des Patienten steht für die Expertin dabei „auf Platz 1“.
Risikoscore entscheidet
Quellen: Infektio Update, 4./5. September 2020, online 1. Ebell MH et al. J Gen Intern Med 2019;34(7):1304–1313; https://doi.org/10.1007/s11606019-04869-z 2. AWMF-Leitlinie „Ambulant erworbene Pneumonie“, Registernummer 020 020; https://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/020-020.html
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Wichtiger als Laborbefunde seien Risikoscores wie der CRB-65. Dieser beruht auf leicht erfassbaren Parametern, nämlich –neu – aufgetretene Bewusstseinsstörung, –Atemfrequenz – (≥ 30/min), –Blutdruck – (syst. < 90/diast.h ≤ 60 mmHg) und –Alter – (≥ 65). Vor allem die Atemfrequenz werde in der Praxis noch zu selten gemessen, mahnte die Pneumologin. Zusätzlich zum CRB-65 empfahl sie, eine evtl. vorliegende Hypoxämie (Sauerstoffsättigung < 90%) sowie instabile Begleiterkrankungen zu erfassen. Dass der CRB-65 bei CAP-Patienten auch ohne Hilfe von Laborparametern eine zuverlässige Risiko stratifizierung erlaubt, hat kürzlich eine Metaanalyse von zwölf Studien bestätigt [1]: Patienten mit geringem Sterberisiko, die sich für eine ambulante Therapie eignen, sind mit dem Score gut zu identifizieren.
MMW Fortschr Med. 2020; 162 (18)
Leichte Pneumonie: Womit behandeln? Die häufigsten Erreger der CAP sind S. pneumoniae und H. influenzae, gefolgt von Moraxella catarrhalis, Escherichia coli, Staph. aureus und atypischen Erregern. Für die Therapie der leichten Pneumonie empfiehlt die derzeitige Leitlinie [2] Amoxicillin, bei Begleiterkrankungen zusätzlich Clavulansäure. „Bei Pneumokokken“, so Rademacher, „bestehen für Amoxicillin nahezu keine Resistenzen“. Bei den Alternativen, z. B. im Falle einer Penicillinallergie, werde es schwieriger. Fluorchinolone gelten zwar als gut wirksam gegen die Haupterreger der CAP. Allerdings habe letztes Jahr ein Rote-Hand-Brief vor ihrem Einsatz bei bestimmten Patienten („ältere Menschen, Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, Patienten mit Organtransplantaten und solchen, die gleichzeitig mit Kortikosteroiden behandelt werden“) gewarnt, weil unter der Behandlung schwere Nebenwirkungen wie Tendinitis, Sehnenrupturen, periphere Neuropathien und Hypoglykämien aufgetreten seien. „Der Rote-Hand-Brief sagt aber nicht, dass man bei einer Pneumonie kein Fluorchinolon einsetzen darf“, betonte die Expertin. Man müsse dem Patienten „nur erklären, warum es nicht die erste Wahl ist“. In der Leitlinie sind die Fluorchinolone Moxifloxacin und Levofloxacin als Alternative für die Therapie der leichten Pneumonie genannt. Bei Patienten ohne Begleiterkrankungen kommen laut Rademacher auch Makrolide oder Doxycyclin infrage, allerdings seien dies
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