Soziale Isolation im Homeoffice im Kontext der COVID-19-Pandemie
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Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz und Ergonomie
Übersichten Zbl Arbeitsmed https://doi.org/10.1007/s40664-020-00410-w Eingegangen: 23. Juni 2020 Angenommen: 24. September 2020
Julia Christine Lengen · Ann-Christin Kordsmeyer · Elisabeth Rohwer · Volker Harth · Stefanie Mache Zentralinstitut für Arbeitsmedizin und Maritime Medizin (ZfAM), Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf (UKE), Hamburg, Deutschland
© Der/die Autor(en) 2020
Soziale Isolation im Homeoffice im Kontext der COVID-19Pandemie Hinweise für die Gestaltung von Homeoffice im Hinblick auf soziale Bedürfnisse Seit Beginn der COVID-19-Pandemie im März 2020 in Deutschland ermöglichen viele Betriebe ihren Beschäftigten das Arbeiten im Homeoffice [13]. Neben den gesellschaftlichen Kontaktbeschränkungen vermindert das überwiegende Arbeiten von zu Hause auch die sozialen Kontakte im Kollegenkreis. Mit zunehmender Dauer und Intensität der Heimarbeit können Beschäftigte somit von nachteiligen Faktoren wie dem steigenden Risiko der sozialen Isolation betroffen sein [2]. Derzeit liegen diesbezüglich keine belastbaren arbeitspsychologischen Erkenntnisse aus der Zeit der COVID-19-Pandemie vor. Daher können für die Gestaltung einer möglichst gesundheitsfördernden Arbeitsorganisation, die sozialer Isolation dieser Zielgruppe entgegenwirkt, lediglich Rückschlüsse aus den bisherigen Forschungserkenntnissen der virtuellen Teamund Telearbeit gezogen werden. Diese bilden die aktuelle komplexe Situation jedoch nicht in Gänze ab.
Anmerkung Der Literaturüberblick wurde in einer Handreichung des Kompetenznetzes COVID-19 veröffentlicht: https://www.publichealth-covid19.de/images/2020/Ergebnisse/ factsheet_soziale_isolation_im_homeoffice_ final.pdf.
Homeoffice in Folge der pandemiebedingten Kontaktbeschränkungen in Deutschland Zur Kontrolle der COVID-19-Pandemie ist die in Deutschland lebende Bevölkerung zeitweise dazu angehalten, alle nicht zwingend notwendigen Kontakte zu vermeiden. In dem Beschluss „Beschränkungen des öffentlichen Lebens zur Eindämmung der COVID-19Epidemie“ von der Bundeskanzlerin und Regierungschef/innen der Länder vom 15. April 2020 werden Unternehmen dazu aufgefordert, im Arbeitskontext die Möglichkeiten der Beschäftigung aus dem Homeoffice auszuschöpfen. Daraufhin ermöglichten viele Betriebe ihren Beschäftigten das Arbeiten von Zuhause [13]. Umfragen zufolge arbeiteten in Hochzeiten der COVID-19-Pandemie im März und April 2020 bis zu 26,5 % der Beschäftigten – gegenüber 12 % in der Zeit vor der Krise – im Homeoffice [38]. Diese Präventionsmaßnahme dient neben dem Schutz der Bevölkerung auch der individuellen Infektionsvorbeugung der Beschäftigten und reduziert damit das Ausfallrisiko für Betriebe [10]. Arbeiten im Homeoffice birgt neben einigen gesundheitsförderlichen Aspekten (wie z. B. flexibel gestaltbare Arbeitszeiten oder erhöhte Handlungsspielräume, welche zu höherer Arbeitszufriedenheit, Motivation und Leistungsfähigkeit führen können [16, 17, 19, 29, 39, 44]) je-
doch auch nachteilige Faktoren, wie das steigende Risiko der sozialen Isolation [2]. Bentley et al. [7] st
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