Spannende Entwicklungen beim Mikrobiom
- PDF / 87,409 Bytes
- 1 Pages / 595.276 x 790.866 pts Page_size
- 98 Downloads / 163 Views
„Sehr bald wird die Vaginomanalytik fester Bestandteil der mikrobiologischen Untersuchungen in der gynäkologischen Praxis sein.“ Prof. Dr. med. Christoph Keck ice President Medical Affairs, Leiter der Laborgruppe Nord der V amedes-Gruppe, aescuLabor Hamburg GmbH
Spannende Entwicklungen beim Mikrobiom
D
ie Corona-Pandemie stellt uns vor große Herausforderungen und wird sicher unseren Alltag auch in den nächsten Monaten maßgeblich beeinflussen. Die Arbeit in unseren Praxen und Kliniken wird durch Abstands- und Hygieneregeln bestimmt, das vertrauensvolle Gespräch mit der Patientin findet mit Mundschutz und auf Distanz statt – all das hat Auswirkungen, die wir bis heute nur erahnen können. Einige dieser Veränderungen schildern Kollegen in der Rubrik „Im Blickpunkt“ auf Seite 10. Die Fokussierung auf das Thema „Corona“ ist zwar verständlich, allerdings sollten wir darüber nicht aus dem Blick verlieren, dass es spannende und neue Entwicklungen gibt, die für die Behandlung unserer Patientinnen bedeutsam sind. In diesem Heft finden Sie unter anderem einen Beitrag der Kolleginnen Rogenhofer und Becker zur neuen AWMF-Leitlinie „Unerfüllter Kinderwunsch – Diagnostik und Therapie vor IVF/ICSI“ auf Seite 22. Diese Leitlinie zeigt auf, welche Möglichkeiten in der gynäkologischen Praxis bestehen, um den Kinderwunsch des Paares zu erfüllen. Oftmals kann ja bereits mit „einfachen Maßnahmen“ die Infertilität durchbrochen und damit dem Paar der Weg ins nächstgelegene IVF-Zentrum erspart werden. Falls dies nicht gelingt, können auf Basis der Leitlinie bereits im Vorfeld die Untersuchungen durchgeführt werden, die zur Einleitung einer In-vitro-Fertilisation oder intrazytoplasmatische Spermieninjektion erforderlich sind. Damit kann die Schnittstelle zwischen gynäkologischer
gynäkologie + geburtshilfe 2020; 25 (6)
Praxis und IVF-Zentrum entsprechend optimiert werden. Die Erforschung des vaginalen Mikrobioms hat durch die Methode des Next-Generation-Sequen cing (NGS) enormen Aufwind erfahren und sehr bald wird die Vaginomanalytik fester Bestandteil der mikrobiologischen Untersuchungen in der g ynäkologischen Praxis sein. Die Kollegen Finzer und Gnoth fassen den derzeitigen Wissensstand zur Rolle des Mikrobioms für Fertilität und Implantation auf Seite 28 zusammen und zeigen auf, welche Therapieoptionen sich aus der Vaginomanalytik ableiten lassen. Inzwischen stehen verschiedene Testsysteme zur Anwendung in der gynäkologischen Praxis zur Verfügung. Damit eröffnen sich vor a llem für Frauen mit rezidivierenden bakteriellen Vaginosen, habituellen Aborten und idiopathischer Sterilität neue Behandlungsoptionen. Möglicherweise kann die Vaginomanalytik sogar einen Beitrag zur Reduktion der Frühgeburtlichkeit in den entsprechenden Risikokollektiven leisten. Ich wünsche Ihnen viel Freude bei der Lektüre dieses Heftes. Ihr
Prof. Dr. Christoph Keck
3
Data Loading...