Syphilis, Salmonellen und reaktive Arthritis

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REPORT


Kathrin Stingl Landesklinikum Stockerau, II. Medizinische Abteilung; NÖ Kompetenzzentrum für Rheumatologie, Lehrkrankenhaus der Medizinischen Universität Wien, Karl Landsteiner Institut für klinische Rheumatologie, Stockerau, Österreich

Syphilis, Salmonellen und reaktive Arthritis Anamnese Bei der Routinekontrolle einer Blutspende wurde ein positiver TPHA (Treponema Pallidum Hämagglutinations Assay) festgestellt. Eine Bestätigung der Probe erfolgte über das AKH Wien. Bei einer klinischen Untersuchung des Patienten fand sich eine kleine Primärläsion an der Glans penis. Es konnte somit die Diagnose einer Lues Stadium I gestellt werden. Nach einem stationären Aufenthalt, bei dem der Patient zunächst Ceftriaxon 2 g 1-mal tgl. für 10 Tage und anschließend noch eine weitere Therapie mit Penicillin G erhielt, konnte die Infektion auch nach Rücksprache mit dem Infektiologen als austherapiert betrachtet werden. Zusätzlich fand sich eine schwere Sigmadivertikulose mit linksseitiger Colitis. Die serologischen Befunde zeigten einen erhöhten Titer für Salmonellen der Gruppe A. Es erfolgte eine orale Therapie mit Mesalazin. In weiterer Folge traten Arthralgien in Schultern, Hüften, Hand- und Sprunggelenken auf. An beiden Sprunggelenken bestanden Schwellungen. Der Patient erhielt Prednisolon mit einer anfänglichen Tagesdosis (TD) von 50 mg, worunter eine Besserung der Beschwerden eintrat und die Entzündungswerte rückläufig waren. Nach weiterer Reduktion der GCDosis traten jedoch neuerlich Gelenkbeschwerden auf. Es erfolgte die Überstellung des Patienten an eine rheumatologische Abteilung.

Status bei Aufnahme Alter: 61 Jahre, männlich, normaler AZ und EZ, interner Status unauffällig.

Rheumastatus: Kollagenose-Anamnese unauffällig, VAS Pain 60–70, Gänslein OEX negativ, UEX positiv, Faustschluss inkomplett re > li, SJ 4 (bd. Kniegelenke und SPG), TJ 2 (Schultern), Armheben normal, MST 15 min.

Auffällige Laborwerte bei Aufnahme Thrombozyten 693  G/l, Leukozyten 15 G/l, Linksverschiebung, CRP 12 mg/dl, BSG 47, GOT 87 U/l, GPT 161 U/l, GGT 575 U/l, AP 480 U/l, LDH 288 U/l, RF 15 U/ml, CCP-AK neg., ANA neg., Borrelien IgM (Elisa) grenzwertig, Borrelien IgG pos. Blutkulturen neg., Stuhlkultur Salmonella Gruppe A pos., Gelenkspunktat rechtes Knie: Leukozyten 20 G/l, Glukose 82 mg/dl, Amylase 10 U/l, LDH 563U/l, Chol. 79 mg/dl, Totalprotein 41 g/l, RF neg., keine Kristalle, bakterielle PCR neg.

Arthrosonographien Rechtes Kniegelenk etwas sklerosierte Gelenkstruktur, Erguss im Recessus suprapatellaris ohne Farbdopplersignal, Knorpel homogen. MCP II rechts min. Flüssigkeit intraartikulär mit Synovitis und Hypervaskularisation Grad II.

Röntgen-Thorax Etwas verbreiteter Hilus rechts, V.  a. Lymphadenopathie, kein Infiltrat. CT-Abdomen: Hepatomegalie, geringe Splenomegalie, minimal Aszites am Leberunterrand, sichtbare Kolondivertikulose, Dilatation des Colon ascendens mit Stuhlansammlungen.

Stationärer Verlauf Der 61-jährige Patient wurde wegen neuerlich aufgetretener Arthralgien und Schwellungen v. a. des rechten Kniegelenks unter dem Ve