Systematischer Review von perianalen Implantaten in der Therapie von Stuhlinkontinenz
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nalpublikation Hussain ZI, Lim M, Stojkovic SG (2011) Systematic review of perianal implants in the treatment of faecal incontinence. Br J Surg 98:1526–1536
Fragestellung und Hintergrund. Injizierbare Quellmaterialien wurden mit unterschiedlichem Erfolg in der Behandlung von Stuhlinkontinenz eingesetzt. Ziel dieses systematischen Reviews war es, die unterschiedlichen injizierbaren Materialien und die Techniken ihrer Applikation in der Behandlung von Stuhlinkontinenz in Bezug auf Sicherheit und Effektivität zu untersuchen. Patienten und Methodik. Insgesamt 39 Publikationen wurden gefunden und ausgewertet. Die folgenden Variablen wurden für eine univariate Analyse zusammengefasst: Art des Quellmaterials, Lokalisation der Implantation, Injektionsroute, die ultraschallgestützte Applikation und der Einsatz von Antibiotika, Laxanzien bzw. Anästhetika. Prädiktoren für die Entwicklung von Komplikationen und eine erfolgreiche Behandlung wurden mittels Multivarianzanalyse identifiziert. Ergebnisse. Insgesamt wurden 1070 Patienten bei der Analyse berücksichtigt. In der Multivarianzanalyse war der einzige signifikante Prädiktor für die Entwicklung von Komplikationen die Injektionsroute des Materials (Odds-Ratio 3,4; 95% CI 1,62–7,12; p=0,001). Zwei Parameter stellten signifikante Prädiktoren für ein erfolgreiches Kurzzeitergebnis dar: Der Einsatz von PTQ™ (OR 5,93; 95% CI
A. Furtwängler Praxisklinik 2000, Freiburg i. Brsg.
Systematischer Review von perianalen Implantaten in der Therapie von Stuhlinkontinenz 2,21–16,12; p=0,001) oder Coaptite™ (OR 10,73; 95% CI 1,73–65,35; p=0,001) war mit einer höheren Wahrscheinlichkeit für einen Therapieerfolg assoziiert. Umgekehrt war der Einsatz von Lokalanästhetika mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit für eine erfolgreiche Behandlung assoziiert (OR 0,18; 95% CI 0,05–0,59; p=0,005). Wurden in der postoperativen Phase keine Laxanzien eingesetzt, resultierte dies in schlechteren Kurz- und Langzeitergebnissen (OR 0,13; 95% CI 0,06–0,25; p=0,001). Schlussfolgerung. In diesem systematischen Review wurden unterschiedliche Injektionstechniken für Quellmaterialien identifiziert, die Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit des Entstehens von Komplikationen nach der Behandlung bzw. den Therapieerfolg bei Stuhlinkontinenz haben können.
Kommentar In dieser Arbeit analysieren die Autoren die Erfahrungen in der Wahl des Quellmaterials zur Behandlung der Stuhlinkontinenz, Applikationsort und -route sowie die flankierenden Maßnahmen der bislang veröffentlichten Resultate (39 Studien) und beurteilen die Ergebnisse hinsichtlich der Wirksamkeit und der sicheren Anwendung verschiedener Quellmaterialien zur Behandlung der anorektalen Inkontinenz. Die akribisch aufgearbeiteten Daten gestatten es, einige Richtlinien für die Anwendung von Quellmaterialen zur Therapie der Stuhlinkontinenz herauszuarbeiten und dienen somit dem erfahrenen Therapeuten gleichermaßen wie demje-
nigen, der dieses Behandlungskonzept erlernen möchte. Bei der Durchsicht der Publikation bleiben einige entscheidende Fragen unbeantworte
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