Therapieresistente Feigwarzen bei einer Jugendlichen
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Medizin ak tuell
Condylomata acuminata
Therapieresistente Feigwarzen bei einer Jugendlichen Frage: Eine 17-jährige Jugendliche, die seit einem Jahr in Behandlung ist, zeigte in den ersten sechs Monaten im Bereich des Mons pubis histologisch gesichert jeweils zahlreiche Condylomata acuminata, die trotz dreifacher ImiquimodTherapie nach tumorreduzierender Laserablationstherapie rezidivierten. Nach einer Off-Label-Gardasil®-Impfung, die unter therapeutischem Gesichtspunkt durchgeführt wurde, kam es innerhalb von drei Monaten erneut dreimal zu Schüben neuer Papillome im Mons-pubis-Bereich, bei denen keine Kondylome oder viral induzierte Papillome nachgewiesen werden konnten. Histologisch zeigte sich das Bild von seborrhoischen Keratosen. Warum kommt es zu einer Häufung von seborrhoischen Keratosen in diesem Areal? Liegt es eventuell an einer histologischen schwierigen Differenzierung? Oder sind es möglicherweise nach wie vor Kondylome? Wenn ja, warum sind diese dermaßen therapieresistent?
Expertenantwort: Condylomata acumi nata sind hochkontagiös und gehören zu den häufigsten sexuell übertragbaren Erkrankungen. Etwa 1–2 % der sexuell aktiven Bevölkerung leiden unter sicht baren Kondylomen, die meist von den „low risk“-HPV(Humane Papillomviren)-
Typen 6 und 11, seltener durch onkogene HPV, induziert werden. Feigwarzen sind zumeist am äußeren Genitale und in der Perianalregion, aber auch in der Scheide, an der Portio, intraanal und an der Ure thra lokalisiert. Die Therapie anogenitaler Warzen ist auch heute noch aufgrund hoher Rezidiv raten schwierig. Keine der vorhandenen Therapien garantiert eine vollständige Entfernung, da eine spezifische antivi rale Therapie nicht existiert. Unabhän gig von der Therapie ist auf Grund des Rezidivrisikos der anogenitalen Warzen von mindestens 20–30 % eine konse quente Nachsorge mit wiederholten Ab tragungen und Kombinationstherapien erforderlich. Prophylaktisch kommt die Impfung mit dem neunvalenten HPVImpfstoff zum Einsatz, die von der Stän digen Impfkommission (STIKO) seit Juni 2018 auch für Jungen zwischen neun und 14 Jahren empfohlen wird. Eine Nachhol impfung wird bis zum Alter von 17 Jah ren empfohlen. Konsequenter Kondom gebrauch kann das Übertragungsrisiko von Genitalwarzen verringern. Seborrhoische Keratosen sind im Geni talbereich seltener auftretende gutartige Tumoren und entstehen meist erst ab dem 30. Lebensjahr. Das histologische Bild behandelter Condylomata acumi nata kann durch fehlende Koilozyten
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