COVID-19 bei Kindern und Jugendlichen mit chronischen Lungenerkrankungen
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iefer · S. Kerzel Abteilung für Pädiatrische Pneumologie und Allergologie, Universitätskinderklinik Regensburg am KUNO Standort Klinik St. Hedwig, Regensburg, Deutschland
COVID-19 bei Kindern und Jugendlichen mit chronischen Lungenerkrankungen Klinische Erfahrungen und Perspektiven
Bei Kindern und Jugendlichen liegt die Inzidenz von Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus SARSCoV-2 deutlich niedriger als bei Erwachsenen. Außerdem zeigen sich in dieser Altersgruppe häufig mildere Verläufe. Entgegen den Erwartungen zu Beginn der Pandemie scheint dies auch bei Kindern und Jugendlichen mit chronischen Lungenerkrankungen der Fall zu sein. Allerdings gibt es gerade in diesem Patientenkollektiv große Unsicherheit bezüglich des Risikos einer COVID-19-Erkrankung, die die Teilnahme am sozialen Leben deutlich einschränkt. Wir berichten über 3 in unserer Abteilung für Kinderpneumologie und Allergologie betreute Patienten, bei denen eine Infektion mit SARS-CoV-2 nachgewiesen bzw. hoch wahrscheinlich war. Im Dezember 2019 trat in China erstmals ein neuartiges Coronavirus auf, das nach aktueller Nomenklatur als SARSCoV-2 bezeichnet wird. Die klinisch manifeste Erkrankung wird von der World Health Organisation (WHO) als „corona virus disease 2019“ (COVID19) bezeichnet. Die weltweite Ausbreitung von COVID-19 hat bisher zu über 12 Mio. nachgewiesenen Infektionen und über 500.000 Todesfällen geführt (Stand 10.07.2020 WHO). In Europa waren v. a. Italien und Spanien stark betroffen. Neben den medizinischen Folgen und den Todesfällen waren auch die gesellschaftlichen Folgen durch die ge-
sellschaftlichen Isolierungsmaßnahmen („Lockdown“) enorm. Mittlerweile liegen umfangreiche epidemiologische Daten zu altersbezogener Inzidenz und Mortalität aus verschiedenen Ländern vor. Dabei zeigt sich, dass Kinder und Jugendliche in allen publizierten Kollektiven im Vergleich zu ihrem Anteil an der Bevölkerungsgruppe unterrepräsentiert sind [7, 12, 13, 20, 23, 27]. Die . Tab. 1 gibt einen Überblick über die Anzahl an COVID-19-Infektionen bei 0- bis 14-Jährigen, die dem European Center for Disease Control and Prevention (ECDC) gemeldet wurden. Dies liegt zu einem nicht unerheblichen Teil daran, dass meistens eine symptomorientierte Teststrategie erfolgt. Da bei Kindern und Jugendlichen seltener Symptome auftreten, werden diese auch seltener getestet. Gerade Kinder und Jugendliche waren aber in besonders großem Umfang von Auswirkungen der Lockdown-Maßnahmen betroffen, v. a. aufgrund der lang dauernden Schließung von Schulen und Kindergärten, der nachfolgenden Heimbeschulung bei erst sukzessiv funktionierenden Strukturen sowie aufgrund kompletter Schließung von Sport- und Freizeiteinrichtungen. Von Beginn der SARS-CoV-2-Pandemie an standen Kinder und Jugendliche mit chronischen Lungenerkrankungen besonders im Fokus der Aufmerksamkeit. Mangels epidemiologischer Daten und klinischer Erfahrung wurde befürchtet, dass Kinder mit respiratorischen Vorerkrankungen – ähnlich wie im
Erwachsenenalter – eine Risikogruppe für besonders schwere Verläufe von COVID
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