Unerwartete COVID-19-Pneumonie beim MDCT-Re-Staging eines Patienten mit Rektumkarzinom
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lfgang Schima1 · Leopold Öhler2 · Edith Eisenhuber-Stadler1 1
Abteilung für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Barmherzige Schwestern Krankenhaus, Göttlicher Heiland Krankenhaus und Sankt Josef Krankenhaus, Wien, Österreich 2 Abteilung für Innere Medizin/Onkologie, Sankt Josef Krankenhaus, Wien, Österreich
Unerwartete COVID-19Pneumonie beim MDCT-ReStaging eines Patienten mit Rektumkarzinom
Video online Das Video zu diesem Beitrag (https:// doi.org/10.1007/s41971-020-00074-6) steht Ihnen auf https://bit.ly/3e3fsFU zur Verfügung: Die axialen Dünnschicht (1 mm)-CT-Bilder des Thorax zeigen vorwiegend peripher lokalisierte Milchglas-artige Verdichtungen und Konsolidierungen bei COVID-19-Pneumonie. Die Veränderungen sind am stärksten im rechten Unterlappen posterior subpleural ausgeprägt.
Ein 62-jähriger Patient wurde 2019 mit einem Rektumkarzinom im Stadium mrT3 Npos. M1 diagnostiziert. Die Staging-Multidetektorcomputertomographie (MDCT) zeigte damals 8 Metastasen-suspekte Leberläsionen, weshalb zur weiteren Abklärung eine Magnetresonanztomographie (MRT) der Leber durchgeführt wurde, die mindestens 15 bilobäre Metastasen in sämtlichen Segmenten zeigte. Nach gemeinsamer Einschätzung einer palliativen Therapiesituation wurde eine Chemotherapie mit FOLFIRI und Cetuximab begonnen, welche nach sechs Monaten in eine Erhaltungstherapie mit 5-FU und Bevacizumab übergeführt wurde.
Nach dem 4. Zyklus der Erhaltungstherapie wurde eine Kontrastmittel-verstärkte MDCT von Thorax und Abdomen durchgeführt. Es zeigte sich onkologisch eine Stable Disease mit größenkonstanten Lebermetastasen (. Abb. 1). Neu aufgetreten zeigten sich aber Milchglas-artige Verdichtungen in beiden Lungen, vor allem in den Unterlappen, mit peripherer Betonung. Zum Teil zeigten sich auch Konsolidierungen vor allem im rechten Unterlappen (. Abb. 2, Video 1). Die Veränderungen wurden daher als typisch fürdas VorliegeneinerCOVID-19-Pneumonie eingeschätzt. Der Patient war zu diesem Zeitpunkt fieberfrei und klinisch asymptomatisch, und hatte lediglich eine mäßige Erhöhung der Akutphaseparameter. Der reverse transcription polymerase chain reaction (RT-PCR) Test auf SARS-CoV-2 am Tag der MDCTUntersuchung fiel negativ aus. Auch der PCR-Test auf Influenza A/B war negativ. Der Patient wurde daraufhin nach Hause transferiert und angewiesen, sich in 14-tägige Heimquarantäne zu begeben mit der Auflage, sich bei Auftreten von Symptomen jederzeit zu melden. Die Low Dose-CT Kontrolle des Thorax nach 14 Tagen zeigte eine deutliche Rückbildungstendenz der pulmonalen Veränderungen (. Abb. 3). Auch der an diesem Tag durchgeführte zweite RT-PCR Test auf SARS-CoV-2 war negativ. Allerdings zeigte ein Serum-Antikörpertest auf SARS-CoV-2 deutlich erhöhte IgGund IgA-Antikörperspiegel, was zusammen mit den radiologischen Lungenver-
änderungen einen sehr starken Hinweis für eine durchgemachte COVID-19-Infektion ergibt. Der Patient war weiterhin asymptomatisch. Der nächste Zyklus der Chemotherapie konnte daher plangemäß durchgeführt werden. Die Coronavirus-Erkrankung 2019 (COVI
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