Vorteile der Roux-Y-Rekonstruktion mit jejunalem Pouch

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REPORT


Haeder · J. Jähne Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Schwerpunkt für endokrine und onkologische Chirurgie,   Diakoniekrankenhaus Henriettenstiftung Hannover

Vorteile der Roux-Y-  Rekonstruktion mit jejunalem Pouch

Orginalpublikation Oida T, Mimatsu K, Kano H et al (2012) Advantages of jejunal pouch in Roux-en-Y reconstruction. Hepatogastroenterology 59:1647–1650

Hintergrund Bei einer Vielzahl von Rekonstruktionsverfahren nach totaler Gastrektomie hat sich die Passagewiederherstellung mittels End-zu-Seit-Ösophagojejunostomie nach Roux-Y als einfache und sicher durchführbare Standardprozedur durchgesetzt. Hinsichtlich der typischen und die Lebensqualität der Patienten beeinflussenden Postgastrektomiesymptome (Refluxösophagitis, postprandiales Völlegefühl, Dumping-Syndrom, Gewichtsverlust) wurden insbesondere in den letzten Jahren sowohl der Wert des Erhalts der Duodenalpassage als auch die Pouchanlage im Sinne einer Ersatzmagenbildung kontrovers diskutiert. Ziel dieser retrospektiven Analyse war der Vergleich von Vor- und Nachteilen der Roux-Y-Rekonstruktion mit und ohne jejunalem Pouch insbesondere in Hinblick auf postoperative Refluxbeschwerden.

Methoden Zwischen 2001 und 2008 wurden insgesamt 68 Patienten nach totaler Gastrektomie bei Magenkarzinom retrospektiv analysiert, wobei 50 Patienten eine ­reine Roux-Y-Rekonstruktion (RY-Gruppe) und 18 Patienten eine zusätzliche ­jejunale Pouchanlage (JP-Gruppe, ­Pouchlänge 15 cm) erhielten. Reflux und andere

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Der Chirurg 2 · 2013

a­ ssoziierte Symptome wurden nach 6 Monaten qualitativ analysiert, zudem ­erfolgte ebenfalls nach 6 Monaten eine Follow-upEndoskopie unter Verwendung der Los Angeles Classification of GERD.

Ergebnisse Die statistische Auswertung der Daten zeigte in der RY-Gruppe ein signifikant höheres Durchschnittsalter, einen höheren mittleren Blutverlust sowie eine kürzere Operationszeit (208 vs. 221 min). Obwohl sich in der JP-Gruppe ein ­geringerer Gewichtsverlust sowie auch ­geringere Refluxraten nachweisen ließen, waren die Unterschiede bei auch vergleichbarem Mean Reflux Score in beiden Gruppen nicht signifikant. Lediglich das mittlere totale Serumalbumin war in der JP-Gruppe signifikant höher. Es gab keine Unterschiede in der postoperativen Morbidität sowie Mortalität.

Diskussion und Fazit Hinsichtlich der Reduktion postoperativer Refluxsymptome nach ­totaler Gastrektomie zeigte diese Studie in einem eher kurzen Follow-up-Zeitraum ­keinen signifikanten Vorteil der jejunalen Pouchrekonstruktion im Vergleich zur Standardrekonstruktion nach Roux-Y. Nach Ansicht der Autoren wäre hier eher die Etablierung einer fundusartigen Jejunalplikatur zur Prävention der Ösophagitis von Nutzen. Allerdings konnte in einer ­Metaanalyse von Gertler et al. [1] besonders im Langzeitverlauf ein positiver Nutzen der

Pouchrekonstruktion in Bezug auf Postgastrektomiesymptome, die Nahrungsaufnahmekapazität, die Entwicklung des Körpergewichts und die Lebensqualität gezeigt werden. Somit bieten sich ­diese Rekonstruktionsverfahren bei fehlendem signifikantem