Vorteile und Entwicklungspotenziale der laparoskopischen Leberchirurgie

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REPORT


Stefan Heinrich1 · Daniel Seehofer2 · Florian Corvinus1 · Verena Tripke1 · Tobias Huber1 · Florentine Hüttl1 · Lea Penzkofer1 · Jens Mittler1 · Mohammad Abu Hilal3 · Hauke Lang1 1

Klinik f. Allgemein-, Viszeral- u. Transplantationschirurgie, Universitätsmedizin Mainz, Mainz, Deutschland Klinik u. Poliklinik für Viszeral-, Transplantations-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Universitätsklinikum Leipzig, Leipzig, Deutschland 3 Department of Surgery, Fondazione Poliambulanza Istituto Ospedaliero Multispecialistico, Brescia, Italien 2

Vorteile und Entwicklungspotenziale der laparoskopischen Leberchirurgie Hintergrund Obwohl minimal-invasive Operationstechniken in der Viszeralchirurgie weitgehend etabliert sind, hängt diese Entwicklung in Deutschland in der Leberchirurgie der in anderen Ländern nach. Laparoskopische Leberresektionen wurden bereits bei der ersten Konsensuskonferenz 2008 für solitäre Läsionen bis 5 cm in den peripheren Segmenten 2 bis 6 empfohlen, linkslaterale Resektionen (Segmente 2/3) zum „standard of care“ erklärt und die Möglichkeit laparoskopischer Major-Resektionen diskutiert [5]. In der zweiten Konsensuskonferenz 2014 wurden neben einem Score zur Abschätzung derKomplexitäteines Eingriffs der Einsatz des Handports, der kaudale Zugang zur (rechten) Leber („caudal“ oder „anterior approach“) und die Seitenlage des Patienten für den dorsolateralen Sektor vorgeschlagen [32]. Zudem wurde alternativ zum klassisch „hilären“ Zugang auch der „Glisson-“Zugang für anatomische Resektionen als hilfreich erachtet. Bei diesem wird ein Pedikel komplett kontrolliert, anstatt die Glisson-Kapsel zu eröffnen und die einzelnen Strukturen separat anzugehen („hilärer“ Zugang). Beim Southampton Guidelines-Meeting 2017 wurden Minor-Resektionen der anterioren Segmente erneut als „standard of care“ erklärt, während MinorResektionen der posterioren Segmente sowie auch Major-Resektionen zunächst

in Zentren mit entsprechender Expertise weiterentwickelt werden sollten. Zudem wurde die LLC sowohl für Lebermetastasen als auch das hepatozelluläre Karzinom als eine gleichwertige Alternative zur offenen Technik eingestuft [1]. Parallel mehren sich die Publikationen (. Abb. 1), die zunehmend die Vorteile der LLC aufzeigen [23]. Neben parenchymsparenden Resektionen zeigt die Literatur besonders für die linkslaterale Leberresektion Vorteile auf [21]. Die aktuelle Literatur basiert allerdings fast ausschließlich auf retrospektiven uni- oder multizentrischenAnalysen, die sicherlich einem unterschiedlich großen Bias unterliegen. Mittlerweile hat jedoch die erste randomisierte Studie bei kolorektalen Lebermetastasen (CRLM) eine geringere Komplikationsrate, einen kürzeren Krankenhausaufenthalt und eine bessere Lebensqualität nach parenchymsparender LLC aufgezeigt [12]. TrotzdieserErgebnisse bleibenVorbehalte bezüglich der technischen Umsetzung, intraoperativen Orientierung und den Kosten der LLC, die im Folgenden diskutiert werden.

Ökonomische Aspekte der minimal-invasiven Leberchirurgie Wie bei den meisten minimal-invasiven Verfahren liegen auch i