Vorwort der Herausgeber
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Vorwort der Herausgeber Timo Schmid · Markus Zwick
Angenommen: 1. Dezember 2020 © Der/die Autor(en) 2020
Liebe Leserinnen und Leser, zum Ende des Jahres 2020, in dem vieles anders kam als angenommen, wollen wir Ihnen vor Weihnachten mit der diesjährig letzten Ausgabe des AStA Wirtschaftsund Sozialstatistisches Archiv eine Konstante bieten. 2020 ist geprägt von medialen Berichterstattungen zu Prognosen und Modellen, und doch ließ dieses Jahr jede und jeden von uns Unsicherheit in zahlreichen Formen spüren. Die Auswirkungen des Jahres 2020 sind akademisch, gesellschaftlich und auch persönlich weitreichend. Der Forschungsalltag war geprägt von vertagten Projekten und Konferenzen. Abstand wurde zur Norm und dennoch ergaben sich Möglichkeiten näher zusammenzurücken: Digitale Treffen und Vortragsreihen wurden zum „neuen Regelfall“ und bieten trotz physischer Distanz neue Reichweite und Chancen. Wir beginnen dieses Heft mit der traurigen Nachricht, dass Prof. Dr. Reinhard Hujer am 13. August 2020, unmittelbar vor der Vollendung des 80. Lebensjahres, nach kurzer schwerer Krankheit verstorben ist. Mit ihm verlässt uns ein methodischer und evidenzbasierter Vordenker, welcher das Ideal einer aufgeklärten Wirtschafts- und Sozialpolitik vertrat. 1974 erhielt Reinhard Hujer den Ruf auf den Lehrstuhl VWL, Statistik und Ökonometrie an der TU Darmstadt. 1979 folgte der Ruf auf den Lehrstuhl für Statistik und Ökonometrie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main, den er bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2005 innehatte. Pionierleistungen des deutschlandweit und international renommierten Forschers sind unter anderem die Etablierung des sozio-oekonomischen Panels sowie die methodische Beschäftigung
M. Zwick () Institut für Forschung und Entwicklung in der Bundesstatistik, Statistisches Bundesamt, Gustav-Stresemann-Ring 11, 65189 Wiesbaden, Deutschland E-Mail: [email protected]
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T. Schmid, M. Zwick
mit empirischen Arbeitsmarkttheorien, die über die akademische Sphäre hinaus zu Meilensteinen für die evidenzbasierte Politikberatung in Deutschland wurden. Mit ihrem Nachruf „Reinhard Hujer – Ein Forscherleben als Spiegelbild der Ökonometrie“ würdigen Marco Caliendo et al. (2020) das persönliche, akademische und institutionspolitische Lebenswerk Reinhard Hujers. Fachlich wird die aktuelle Ausgabe mit dem Beitrag „Die Prognose von Studienerfolg und Studienabbruch auf Basis von Umfrage- und administrativen Prüfungsdaten: Das Projekt ,Studienverläufe‘ am FB Wirtschaftswissenschaft der FU Berlin“ von Sören Pannier et al. (2020) eröffnet. Analysen des Studienerfolgs erfolgen typischerweise retrospektiv, durch die Befragung von exmatrikulierten Studierenden, oder prospektiv, im Rahmen von Panelerhebungen. Während der retrospektive Ansatz durch eine hohe Non-Response-Rate, sowie durch Fehler der retrospektiven Selbsteinschätzung geprägt ist, scheitern prospektive Ansätze oftmals an Stichprobenausfällen zwischen Befragungswellen. Pannier et al. (2020) präsentieren einen neuen Ansatz auf Basis einer Verknüpfung von administrati
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