Vorwort
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Berg Huettenmaenn Monatsh (2020) Vol. 165 (9): 469–470 https://doi.org/10.1007/s00501-020-01020-y © Austrian Society for Metallurgy of Metals (ASMET) and Bergmännischer Verband Österreich (BVÖ) 2020
Vorwort Gerhard Sperl Montanuniversität Leoben, Leoben, Österreich
Zum zweiten Mal erscheint nun ein BHM-Hüttenheft, das historischen Themen zur Metallurgie gewidmet ist, dies wohl auch deswegen, weil die Zugriffe auf die Artikel dieser Art großes Interesse anzeigten. Zu begrüßen ist auch der Mut der Herausgeber, dass sie dieses Risiko eingegangen sind, hat doch die Beschäftigung mit Themen aus vergangener Zeit auch den Geruch, nicht zukunftsorientiert zu sein. Doch schon Cicero hat bemerkt: Historia vero testis temporum, lux veritatis, vita memoriae, magistra vitae, nuntia vetustatis (Die Geschichte ist Zeuge der Zeiten, das Licht der Wahrheit, die Lehrerin des Lebens, die Botschafterin der Vergangenheit, in: De Oratore), wovon der Text Historia magistra vitae oft zitiert wird. Der berühmte Basler Geschichtsprofessor Jakob Burckhardt (1818–1897) in seinen Weltgeschichtlichen Betrachtungen meint abschwächend, dass wir durch die historische Erfahrung wohl nicht klug, sondern (für immer) weise werden. In der naturwissenschaftlich orientierten Geschichtswissenschaft von heute findet man vor allem Erkenntnisse auf allgemeinem technischen, wirtschaftlichen und sozialen Bereich interessant, wobei die Anwendung moderner naturwissenschaftlicher Methoden (Spurenelement- und Isotopenanalyse, Datierungsmethoden, Metallographie u. a.) neue Erkenntnisse bringen. Im vorliegenden Heft ist diesen Methoden ein breiter Raum gewidmet, aber auch die historische Betrachtung antiker und neuzeitlicher Metallurgie findet einen angemessenen Platz; insofern ist doch der historia magistra vitae modernes Leben eingehaucht. Zu beachten ist, dass diese Forschungen oft von Wissenschaftlern nach ihrer Pensionierung durchgeführt werden, wo der Zugang zu den Ge-
räten nur erschwert möglich ist, die Autoren also aus ihren langjährigen Erfahrungen in einem Nebengebiet schöpfen. Zur Beschaffung letztgültiger Literatur ist allerdings der Zugang zu elektronischen Quellen leichter, die Literatur in gedruckter Form ist allerdings nicht nur durch die aktuellen Zugangsbeschränkungen.(durch die Corona-Krise) und das fehlende Interesse der Bibliotheken an historisch orientierter Literaturbeschaffung erschwert. Das vorliegende Heft der BHM kann hier einen kleinen Beitrag zur Jetztzeit historischer metallurgischer Arbeit leisten. Glück auf! Gerhard Sperl
Gerhard Sperl
ao. Univ. Prof. G. Sperl () Montanuniversität Leoben, Mareckkai 46, 8700 Leoben, Österreich [email protected]
Berg Huettenmaenn Monatsh (2020), 165. Jg., Heft 9
© Austrian Society for Metallurgy of Metals (ASMET) and Bergmännischer Verband Österreich (BVÖ)
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