Vorwort

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REPORT


Vorwort Hannes Krall · Christian Stadler · Kate Kirk

Online publiziert: 26. November 2020 © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020

Wissenschaftliche Grundlegung und empirische Forschung sind zentrale Bedingungen professioneller Arbeit im psychosozialen Bereich. Fortlaufende Überprüfung und Weiterentwicklung der Methode Psychodrama erfordern neben einer systematischen Praxisreflexion und Supervision in den jeweiligen Formaten auch eine wissenschaftliche Auseinandersetzung auf der Basis von qualitativen und quantitativen Studien zu den Voraussetzungen, der Konzeption und Umsetzung bzw. zu den Prozessen und Ergebnissen psychodramatischer Arbeit. In den letzten Jahren zeigt sich auf mehreren Ebenen, dass wissenschaftliches Arbeiten und empirisches Forschen im Psychodrama einen Bedeutungszuwachs erfahren haben. Im Zuge der Anerkennungsverfahren in verschiedenen Ländern – insbesondere bezüglich des Formates Psychotherapie – gewann der wissenschaftliche Nachweis der Wirksamkeit der Methode eine starke Aufwertung. Aber auch die zunehmende Akademisierung von Ausbildungsgängen erfordert eine verstärkte Einbeziehung wissenschaftlicher Verfahren und Standards. Im Psychodrama zeigen sich auf europäischer Ebene deutliche Bestrebungen, Forschung in den verschiedenen Anwendungsfeldern voranzubringen (Krall 2017). Das FEPTO Research Committee (Federation of European and Mediterranean Psychodrama Training Organizations) hat sich zur Aufgabe gemacht, Forschungsprojekte anzuregen und zu unterstützen. Auf internationalen Tagungen des FEPTO Research Committee werden Forschungsprojekte vorgestellt, diskutiert und ein Erfahrungsaustausch ermöglicht. Die Entwicklung einer transdisziplinären Forschungskultur und die Vernetzung von interessierten ForscherInnen und PraktikerInnen haben dabei einen hohen Stellenwert (Krall 2020). Dr. Ao. Univ.-Prof. H. Krall () Institut für Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung (IfEB), Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, Universitätsstraße 65–67, 9020 Klagenfurt, Österreich E-Mail: [email protected]

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H. Krall et al.

Der vorliegende Sonderband zur Empirischen Forschung und Wissenschaft im Psychodrama ist der dritte Band in der ZPS, der sich diesem Schwerpunkt widmet (Stadler und Wieser 2011; Stadler et al. 2016). Es ist besonders erfreulich zu sehen, dass die Anzahl der Beiträge aus internationalen Zusammenhängen – und dabei vielfach aus Kontakten und Kooperationen des FEPTO Research Committee – zunimmt. Des Weiteren ist positiv hervorzuheben, dass die vorliegenden Beiträge ein breites Feld unterschiedlicher Anwendungen des Psycho- und Soziodramas abdecken. ˙ In dem ersten Beitrag untersuchen Irem S¸ ahin Yoluk, Ahmet Togay und Bircan Kırlangıç S¸ im¸sek die Wirksamkeit psychodramatischer Arbeit bei sozial benachteiligten Jugendlichen. Sie gehen der Frage nach, wie sich Psychodrama auf die sozialen Fähigkeiten und die Lebenszufriedenheit von Jugendlichen unter sozioökonomisch benachteiligten Bedingungen auswirken. Mit Hilfe eines quasi-experimentellen Designs mit