Weichteilrekonstruktion nach Revaskularisation bei peripherer arterieller Verschlusskrankheit

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REPORT


. Kampshoff1,2,3 · M. Kückelhaus1,2,3 · K. Harati1,2,3 · M. Aitzetmüller1,2,3 · M. Hiort5 · I. Götze4 · T. Hirsch1,2,3 1

Sektion Plastische Chirurgie, Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie, Universitätsklinikum Münster, Münster, Deutschland 2 Abteilung für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie, Handchirurgie, Fachklinik Hornheide, Münster, Deutschland 3 Institut für Muskuloskelettale Medizin, Abteilung für Plastische und Rekonstruktive Chirurgie, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Münster, Deutschland 4 5

Abteilung für Dermatologie, Fachklinik Hornheide, Münster, Deutschland Cand med. medizinische Fakultät, Westfälische Wilhelms-Universität Münster, Münster, Deutschland

Weichteilrekonstruktion nach Revaskularisation bei peripherer arterieller Verschlusskrankheit Einleitung Die Prävalenz der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (PAVK) liegt zwischen 3 und 10 %. Im Alter ab 70 Jahren steigt sie auf bis zu 15 % an [1]. Entsprechend dem demografischen Wandel in Deutschland steigt auch die Zahl der PAVK-Patienten an. Zwischen 2005 und 2009 kam es zu einer Gesamtfallzahlsteigerung der PAVK-Patienten von 20,7 % [2]. Aufgrund der bestehenden Minderperfusion kommt es zu Ulzerationen und häufig auch zu Weichgewebeinfektionen. Das Endstadium einer schweren PAVK mit gliedmaßenbedrohender Ischämie (CLTI) führt im ersten Jahr unbehandelt zu einer Majoramputationsrate von bis zu 25 % [3]. Deshalb stellt der Extremitätenerhalt ein wichtiges Ziel in der Behandlung der fortgeschrittenen PAVK dar [1, 4]. Zwar kann bei oberflächlichen Ulzerationen eine Hauttransplantation zur Defektdeckung ausreichen, jedoch sind zur Rekonstruktion von tiefgreifenden Defekten komplexere Eingriffe unter Verwendung von freien oder lokalen Lappenplastiken zum vollwertigen Gewebeersatz nötig. Zudem ist in Bereichen mit erhöhter mechanischer Belastung (Belastungszonen der Fußsohle, Achillessehne, Steißbein, Trochanter etc.) eine ausreichende Defektdeckung erforder-

lich, um eine adäquate biomechanische Belastbarkeit zu erzielen [5]. Dabei ist für eine dauerhaft stabile Versorgung eine adäquate Perfusion des transplantierten Gewebes Sorge zu tragen [6]. Somit ist ein fächerübergreifendes Behandlungskonzept von Gefäßchirurgie und plastischer Chirurgie unabdingbar.

Zur Rekonstruktion »tiefgreifender Defekte sind komplexere Eingriffe nötig Idealerweise wird der individuelle Behandlungsalgorithmus im Rahmen eines interdisziplinären Extremitätenboards, bestehend u. a. aus Gefäßchirurgie, plastischer Chirurgie, Mikrobiologie, Unfall-/Orthopädie, Angiologie und Radiologie diskutiert und festgelegt.

Diagnostik Patienten mit CLTIweisen die schlechteste Prognose unter den PAVK-Patienten auf. Es kommt bei 45 % der Patienten im ersten Jahr zu einer Majoramputation oder einem kardiovaskulären Ereignis [1]. Patienten mit CLTI befinden sich im Stadium III und IV nach Fontaine. Insbesondere bei dieser Patientengruppe treten Weichteilläsionen auch ohne initiales Trauma auf.

Die aktuellen Leitlinien der European Society of Cardi