Adjuvante Chemotherapie nach neoadjuvanter Therapie und Operation bei Pankreaskarzinom?

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REPORT


Literatur kompakt

Gastroonkologie 44 Adjuvante Chemotherapie nach neoadjuvanter Therapie und Operation bei Pankreaskarzinom? // 45 Neuer Prognosemarker bei kolorektalem Karzinom // 45 Biomarker für zielgerichtete Therapie beim HCC gesucht // 47 DGHO 2020: Molekularpathologische Aspekte beim kolorektalen Karzinom und weitere Berichte // 48 AIO-Herbstkongress: Mehr geriatrisches Assessment gefordert

Adjuvante Chemotherapie nach neoadjuvanter Therapie und Operation bei Pankreaskarzinom? Mit einer 5-Jahres-Gesamtüberlebensrate von rund 9 % besteht beim ­Pankreaskarzinom noch immer eine äußerst ungünstige Prognose. Trotz ­Operation und adjuvanter Chemotherapie entwickeln drei Viertel aller Patienten innerhalb von 2 Jahren ein Rezidiv. Unklar ist bislang, ob die Patienten von einer zusätzlichen neoadjuvanten Chemotherapie profitieren können.

I

n der internationalen multizentrischen retrospektiven Kohortenstudie wurden die Daten von 520 Patienten im medianen Alter von 61 Jahren aus 31 Zentren in 19 Ländern berücksichtigt, darunter 279 (53,7 %) Männer. Sie eriehlten zur Behandlung des nicht metastasierten Pankreaskarzinoms mindestens 2 Zyklen einer neoadjuvanten Kombinationschemotherapie mit Folsäure, Fluorouracil, Irinotecan und Oxaliplatin (FOLFIRINOX). Bei allen Tumoren handelte es sich um operable, Borderline-operable

adjuvante Chemotherapie

oder lokal fortgeschrittene Tumoren. ­ atienten, die nach der Operation noch P im Krankenhaus oder innerhalb von 3 Monaten starben, wurden von der Analyse ausgeschlossen. Im Median wurden 6 Zyklen neoadjuvanter Therapie mit FOLFIRINOX durchgeführt. 343 (66,0 %) Patienten ­erhielten eine adjuvante Chemotherapie, davon 68 (19,8 %) FOLFIRINOX, 201 (58,6 %) eine Gemcitabin-basierte Chemotherapie, 14 (4,1 %) Capecitabin und 45 (13,1 %) eine Kombination oder ande-

ohne adjuvante Chemotherapie

Überlebenswahrscheinlichkeit

1,0

0,8

Fazit: Die Studienergebnisse lassen vermuten, dass lediglich Patienten mit Lymphknotenbefall bei Pankreaskarzinom davon profitieren, wenn sie nach einer neoadjuvanten Chemotherapie mit FOLFIRINOX und der Operation noch eine adjuvante ­ Chemotherapie ­erhalten. Kathrin von Kieseritzky

0,6

0,4

0,2 Log-rank, p < 0,001

0 0

12

24 Monate (Beginn 3 Monate nach Operation)

36

48

Abb. 1: Patienten mit Lymphknoten-positivem Pankreaskarzinom profitieren von einer ­adjuvanten Therapie mit einem medianen Gesamtüberleben von 26 versus 13 Monaten.

44

re Wirkstoffe, bei 15 (4,4 %) war unbekannt, welche Wirkstoffe eingesetzt worden waren. Am Ende des Follow-ups (median 35 Monate) waren 253 (48,7 %) Patienten noch am Leben. Das mediane Gesamtüberleben lag bei 38 Monaten nach der Diagnose und 31 Monaten (Spanne 29– 37) nach der Operation. Es gab zwischen Patienten, die eine adjuvante Chemotherapie erhielten, und denen, die keine erhielten, keinen Unterschied im Überleben (medianes Gesamtüberleben 29 vs. 29 Monate). Lediglich zwischen dem Lymphknotenstatus und der adjuvanten Therapie zeigte sich in der Multivarianzanalyse ein Zusammenhang: Bei Patienten mit Ly